Jemen - und die
  Huthi-Rebellen
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Huthi-Rebellen
Der Huthi-Konflikt entstand im Norden Jemens
Die Huthi-Rebellen im Jemen sind Kämpfer aus der schiitischen Gruppierung der
Zaiditen. Die Zaiditen treten für den Erhalt des zaidistischen Glaubens ein. Dieser
unterscheidet sich vom sunnitischen wahhabitischen Islam, der zum Beispiel in
Saudi Arabien vorherrscht, durch eine aufgeklärtere, tolerantere und weniger
fundamentalistische Auslegung ....  
Die Zaiditen bilden somit eine eigene Rechtsschule und herrschten im 9. Jahr-
hundert in der südwestlichen Region der arabischen Halbinsel, wo ihre Imame bis
in die 1960er Jahre über ein selbstständiges, schiitisches Imamat, verfügten, das
Königreich Jemen (1911- 1962).
1962 beendete eine Revolution im Nordjemen die über tausendjährige Herrschaft
der zaiditischen Imame, eines Zweiges der Schia, die die Abstammung vom
Propheten des Islam, Muhammad, behaupteten. Sa'da, im Norden des Landes
gelegen, war ihre Hochburg und seit ihrem Sturz wurde die Region weitgehend
wirtschaftlich ignoriert und blieb unterentwickelt.
Das ist der Hauptgrund für den Konflikt und den Aufstand der Huthis. Sie
forderten mehr Mitspracherecht im vorwiegend sunnitisch dominierten Jemen.
Anfang 2014 starteten die Huthi-Milizionäre schließlich eine Offensive, in deren
Zuge sie im September die Hauptstadt Sanaa einnahmen. Seitdem weiten sie ihre
Kontrolle über das Land Stück für Stück aus.
 Als Motive der Machtübernahme nennen die Huthis übrigens den Kampf gegen
Korruption.
Außerdem lehnen sie die Anwesenheit der USA im Jemen ab, die von hier aus
ihren “Drohnenkrieg” gegen islamistische Dschihadisten wie die Al-Kaida
betreiben.  Allerdings wurden dabei auch immer wieder Zivilisten getötet, weshalb
die Amerikaner in Jemen immer unbeliebter wurden.
Außerdem war der US-Drohnenkrieg nicht sehr effektiv- denn der jemenitische Al-
Qaida-Ableger wurde trotzdem immer stärker. 2014 gelang es den islamistischen
Dschihadisten die Provinzhauptstadt Ibb und westlich davon Mudaichira einzu-
nehmen. Mitte Oktober sprengte sich ein Selbstmordattentäter in einer Huthi-
Versammlung in die Luft und riss 50 Personen in den Tod, am 21. Oktober
mussten weitere 33 bei einer Bombe in einem Amtshaus sterben.
Nachdem die Huthi-Rebellen im Jänner 2015 den Präsidetenpalast gestürmt
hatten, ging der amtierende Präsident Abd-Rabbu Mansur Hadi zunächst auf
die Forderungen der Huthis ein.  Er erklärte, die Huthi hätten das Recht, in allen
staatlichen Institutionen vertreten zu sein und zeigte sich auch bereit über einen
Verfassungsentwurf zu verhandeln. Die Huthis zeigten sich im Gegenzug zur
Zusammenarbeit mit anderen politischen Strömungen bereit. „Wir strecken unsere
Hand zu jeder politischen Kraft in diesem Land aus“, sagte ihr Anführer laut der
britischen BBC. „Es gibt Raum für Partnerschaft, Kooperation und Brüderlich-
keit.“
Die Huthis gehören allerdings der schiitischen Minderheit an, zwei Drittel der
Bevölkerung im Jemen sind dagegen Sunniten .....
Die Verhandlungen über die Bildung einer neuen Regierung (unter Vermittlung
des UN-Gesandten Jamal Benomar) scheiterten jedoch letztendlich und es kam am
8.Februar 2015 zum Putsch und endgültigen Machtübernahme der Huthis ....
Nun (23.3.2015) kommt es zu einer neuerlichen Eskalation. Am 20.3. verübten
islamistische Dschihadisten Anschläge mit mehr als 130 Toten in zwei schiitischen
Moscheen. Unter den Opfern waren vor allem Anhänger der Huthi. Vier Selbst-
mordattentäter hatten sich während der Freitagsgebete in zwei Moscheen in Sanaa
in die Luft gesprengt. Die sunnitische Miliz "Islamischer Staat" (IS) bekannte sich
am Abend zu den Angriffen auf die von Schiiten besuchten Gotteshäuser.
Experten sehen den Anschlag als Versuch, aus den politischen Wirren im Jemen
Kapital für einen religiösen Konflikt zu ziehen.
Die Huthi-Rebellen haben unterdessen ihre Kämpfer zu den Waffen gerufen. Sie
sollen alle Soldaten und Institutionen bekämpfen, die dem aus der Hauptstadt
Sanaa geflüchteten Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi noch treu ergeben seien,
hieß es in einer Erklärung am Samstag.
Gleichzeitig kämpfen die Huthi-Rebellen gegen die sunnitische Al-Kaida im
Land. Der Jemen ist auch Basis der Al Kaida auf der Arabischen Halbinsel, die als
radikalster Flügel der Extremistenorganisation gilt.
Wegen der Unruhen haben nun mehrere Länder, darunter auch Deutschland und
die USA, ihre Botschaften geschlossen.
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat nun außerdem angesichts der
Gewalt im Jemen ein Ende der Auseinandersetzungen gefordert.
Das Gremium verurteilte in einer Erklärung die schiitische Huthi-Miliz, die
einen großen Teil des Landes unter ihre Kontrolle gebracht hatte. Der Rat forderte
die Rebellen auf, sich zurückzuziehen und bekräftigte seine Unterstützung für
Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi ...
Anmerkung: der UN-Sicherheitsrat verurteilte die Huthi-Rebellen und forderte
diese zum Rückzug auf ?  Warum nicht die Al-Kaida- und IS-Dschihadisten ???
Schließlich sind diese für den letzten grauenvollen Terroranschlag (auf zwei
schiitische Moscheen mit über hundert Toten) verantwortlich !!!
Vielleicht nur deshalb, weil die Huthi-Rebellen den Präsidenten gestürzt haben,
den die USA an die Macht gebracht hatten?? Allerdings hatte sich dieser Präsident
als unfähig erwiesen, mehr Demokratie und bessere Verhältnisse in dem völlig
verarmten Land zu schaffen!! Aber Hauptsache, er unterstützt den umstrittenen
“Drohnenkrieg” der USA ..... ??
Angesichts dieser Sachlage muss man sich wirklich fragen, ob die UNO tatsächlich
noch die Interessen der “Weltgemeinschaft” vertritt - oder hauptsächlich die der
USA ....??  Hier einige Kommentare dazu ....
23.3.2015 
 
  
König Yahya
Muhammad Hamid
ad-Din (1911–1948)