ISIS 2014 im syrischen Bürgerkrieg
Aufgrund der Massenverhaftungen und Hinrichtungen seitens ISIS unter den
syrischen Aktivisten und Rebellen, der extremen Islamauslegung sowie der
mangelnden Beteiligung an Kämpfen gegen das Regime wurde ISIS von
zahlreichen Rebellengruppen unterstellt, von Kräften des Regimes unterwandert zu
sein und gegen die Revolution zu arbeiten.
Bereits Anfang Februar 2014 hatte ISIS unter den syrischen Rebellengruppen
keinen Verbündeten mehr, insbesondere auch unter der al-Nusra-Front und der
islamischen Armee.
Auch die kurdische YPG und YPJ (Frauenbataillone) verteidigten schon seit
längerem die kurdischen Gebiete gegen Einfälle des ISIS. Ende März startete ISIS
einen erneuten Angriff auf die kurdische Region um Ain al-Arab/Kobane. Zur
selben Zeit verlangte der ISIS von der Türkei, ihre Truppen aus der einzigen
türkischen Exklave der Grabstätte Sulaiman Schahs beim Dorf Qara Qusaq
abzuziehen. Die Türkei drohte mit einer militärischen Antwort.
Al-Qaida-Chef Zawahiri distanzierte sich in der Folge ebenfalls von der
Terrormiliz ISIS.
Aktivitäten und Konflikte im Irak, in Syrien und im Libanon Anfang 2014
Anfang Januar 2014 gelang es ISIS-Kämpfern, die Städte Ramadi sowie
Falludscha, die Hauptstadt der westirakischen Provinz Al-Anbar, zu erstürmen und
unter ihre Kontrolle zu bringen; aus Ramadi wurden sie allerdings von Stammes-
kämpfern und lokalen Polizeikräften bald wieder vertrieben (siehe Islamistischer
Aufstand in Anbar Januar 2014).  Nach einigen Tagen hatten auch in Falludscha
die regulären Behörden wieder normal geöffnet. Zuvor hatten sunnitische
Stammes-führer gemeinsam mit der Lokalpolizei die Sicherheitsverantwortung für
das Gebiet übernommen.
Seit dem 3. Januar 2014 finden massive Angriffe durch Rebellen, darunter die
Freie Syrische Armee (FSA) und die Islamische Front, gegen ISIS in Nordsyrien
statt.
Offensive im Irak ab Juni 2014
Anfang Juni 2014 startete die Organisation eine Blitzoffensive auf die zweitgrößte
irakische Stadt Mossul – angeführt wurde die Gruppe von Abu Bakr al-Baghdadi.
Innerhalb weniger Tage eroberte sie die Stadt und anschließend die mehrheitlich
von Sunniten bewohnten Provinzen Ninive, Salahaddin und Anbar im Norden des
Landes. Die irakische Armee überließ den Angreifern das Feld meist kampflos.
Die britische Zeitung The Guardian berichtete, es seien bei der Offensive auf
Mossul etwa 30.000 Regierungssoldaten desertiert; die Zahl der ISIS-Angreifer
habe schätzungsweise 800 betragen. Dabei brachten die ISIS-Kämpfer neben den
Waffenlagern der lokalen Garnison auch eine noch unbekannte Zahl US-Black-
Hawk-Hubschrauber, weiteres Fluggerät sowie schwere Waffensysteme unter ihre
Kontrolle. Bei der Plünderung der Zentralbankfiliale und anderer Geldhäuser in
Mossul fielen der Organisation zudem 429 Millionen US-Dollar in die Hände.
Am 11. Juni 2014 erreichten ISIS-Kämpfer Tikrit, wo Sunniten des früheren
Regimes von Saddam Hussein mit den ISIS-Kämpfern zusammenarbeiteten, und
Baidschi, wo sich die größte Raffinerie des Landes befindet.
Rund eine Million Iraker sind auf der Flucht. Viele versuchen, das als stabil
geltende kurdische Autonomiegebiet im Nordirak zu erreichen.
Trotz des offenen Streits zwischen dem Regierungschef Nuri al-Maliki in Bagdad
und dem Kurdenpräsident Masud Barzani in Arbil stellte sich die Führung der
kurdischen Gebiete im Irak offiziell an die Seite der irakischen Regierung und
schickte ihre Peschmerga-Einheiten aus der Hauptstadt Erbil ins Kampfgebiet. Am
12. Juni übernahmen Peschmerga-Kämpfer die vollständige Kontrolle über die
Großstadt Kirkuk.
Quelle: Wikipedia, die freie Enzyklopädie
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