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Ursprünglich war der IWF so ausgelegt, dass die Mitgliedstaaten bei Vorhanden-
sein entsprechender Voraussetzungen (z. B. Zahlungsbilanzprobleme) automatisch
das Recht hatten, IWF-Kredite zu erhalten.
Nach dem Koreakrieg kollabierten die Preise für Rohstoffe jedoch, was
Zahlungsbilanzkrisen in einzelnen Mitgliedstaaten auslöste.
Zu dieser Zeit wurde die Konditionalität eingeführt, d. h. die entsprechenden
Staaten hatten nicht mehr das Recht auf IWF-Kredite, vielmehr wurden die
Kredite abhängig gemacht von der Erfüllung bestimmter Bedingungen,
damals z. B. die Elimination von Devisenkontrollen und die Liberalisierung von
Handelsbeschränkungen.
Auch die Unterteilung des Kreditbezugs in einzelne Phasen wurde erstmals
eingeführt, mit Krediten an Chile im Jahre 1956 und an Haiti im Jahre 1958. Jede
einzelne Phase wurde von der Erfüllung von Bedingungen abhängig gemacht, die
während der vorherigen Phase erfüllt werden mussten. Solche Bedingungen
wurden in der jeweiligen Absichtserklärung („letter of intent“), die praktisch
Vertragsnatur hatten, vorher festgelegt.
Konditionalität war eine Initiative der USA, die zunächst von anderen Staaten
abgelehnt wurde. Diese Staaten standen auf der Position, dass das Recht auf IWF-
Kredite automatisch den betroffenen Regierungen zustehe, ganz in dem Geiste der
Articles of Agreement“, dem Gründungsdokument des IWF.
Der Exekutivdirektor der USA legte sein Veto ein, wenn IWF-Kredit-Anträge
nicht dieser Idee der Konditionalität entsprachen. Dies führte dazu, dass sich IWF-
Kredit-Antragsteller nicht mehr an den IWF, sondern zuerst an die USA wandten.
Damit war die Konditionalität in die IWF-Praxis eingeführt.
Kreditnehmer
In der „Sterlingkrise“, einer Währungskrise von März bis November 1976, fiel das
Britische Pfund trotz hoher Standby-Kredite der anderen Zentralbanken an die
Bank of England von über 2 bis auf 1,56 US-Dollar. Trotz großer Bemühungen des
Premierministers James Callaghan musste Großbritannien Hilfe des IWF in
Anspruch nehmen und zusagen, dessen Auflagen zu erfüllen. 
Bis zum Jahr 1977 waren Entwicklungsländer wie Industrieländer relativ
gleichermaßen Kreditnehmer des IWF, beispielsweise war Großbritannien einer
der größten Kreditnehmer.
Bis dahin wurde die Konditionalität gegenüber Großbritannien nicht angewandt
(Großbritannien war einer der Gründungsstaaten des IWF). Das änderte sich
jedoch nach der mehrfachen Abwertung des Sterlings, zum ersten Mal sollte der
IWF dem Staat Großbritannien wesentliche Bedingungen wie Verringerung von
Sozialleistungen und Abschaffung von Importkontrollen auferlegen, als er 1977
einen Antrag wegen eines Stand-By-Kredites stellte.
Das führte dazu, dass ab diesem Zeitpunkt der IWF als die „letzte Instanz, an
die man sich wegen Krediten wenden sollte“ angesehen wurde, da diese
Einmischung in nationale (Wirtschafts-)Politik durch andere Regierungen
(insbesondere der USA, deren Finanzminister William Simon meinte, dass Länder
wie Großbritannien einen „internationalen Verhaltenskodex“ mit ihrer Wirtschafts-
politik brechen würden) als sehr unpopulär angesehen wird. Seit diesem Zeitpunkt
stellte kein Industrieland mehr einen Antrag auf IWF-Kredite. Erst 2010 bean-
tragten Griechenland und Irland einen IWF-Kredit.
Nach Ansicht des Geographie-Professors Richard Peet wandelte sich der IWF
erst damit von einer Form der Zusammenarbeit in Hinblick auf Wechselkurse und
internationale Zahlungen, die hauptsächlich zwischen den Industrieländern
stattfand, zu einer Form der Kontrolle der Wirtschaftspolitik der „Dritten
Welt“ durch die „Erste Welt“.