Auf Facebook wurde eine Gruppe „Nein zu Conchita Wurst beim Song
Contest“ gegründet,
der frühere ESC-Teilnehmer und Kabarettist Alf Poier sagte, er könne mit ihrer
„verschwulten Zumpferl-Romantik“ nichts anfangen,
und der FPÖ-Politiker Heinz-Christian Strache polemisierte gegen die
Entsendung Wursts durch den ORF.
In Weißrussland rief eine „Legion Alexander Lukaschenko“ zum Boykott des
Song Contests und einem Ausstrahlungsverbot auf, weil der „populäre
internationale Wettbewerb [...] mithilfe der europäischen Liberalen zu einem
Brutherd der Unzucht verkommen“ sei.
Jaroslaw Kaczynski aus Polen sah in Conchita Wurst den „Verfall des
modernen Europas“
und der Türke Volkan Bozkir betonte, sein Land sei froh, nicht mehr am
Eurovision Song Contest teilnehmen zu müssen.
In Russland forderte der Politiker Witali Milonow, Initiator des in Sankt
Petersburg verabschiedeten Gesetzes gegen „Propaganda von Homosexualität und
Pädophilie“, das zum Vorbild für die landesweite Gesetzgebung wurde (siehe
Homosexualität in Russland), einen Boykott. Zusätzlich bedauerte der
„rechtsradikale Wladimir Schirinowski [...], dass sich die russische Armee nach
dem Sieg über Hitler aus Österreich wieder zurückgezogen habe.“
Conchita Wurst reagierte auf die Angriffe mit einer auf Facebook verbreiteten
Nachricht, in der es hieß:
„Wie würde es euch gehen, wenn eure Freunde, Verwandten, Kinder,
Kollegen usw. auf diese Weise beschimpft werden? Ich bin mir sicher, dass
es in eurer näheren Umgebung ebenfalls Menschen gibt, die ‚anders‘ sind.
In diesem Sinne kämpfe ich weiterhin GEGEN Diskriminierung und FÜR
Toleranz. Denn ich bin davon überzeugt, dass im 21. Jahrhundert wirklich
JEDER Mensch das Recht hat, so zu leben, wie er möchte, solange niemand
anderer in seiner Freiheit eingeschränkt oder verletzt wird. Und soweit ich
weiß, habe ich niemandem weh getan.“