Quelle:  Wieland Schneider, “Krieg gegen das Kalifat”,
                2015, Braumüller, S.96ff.
                                                 
Wieland Schneider, der die kurdischen Fraueneinheiten
an der Front besuchte, schreibt dazu:
„Sie sind in einem eigenen Truppenkörper, der sogenannten  „Einheit der
freien Frau“ (Yekitiya Jinen Azad, YJA-Star) organisiert. Zusammen mit den
männlichen Kämpfern bilden sie die „Volksverteidigungskräfte“.
Im Einsatz sind sie entweder in reinen Männer- oder Frauengruppen, oder auch
in gemischten Einheiten. Sexuelle Kontakte zwischen Männern und Frauen in
der PKK sind aber strengstens verboten und wurden vor allem früher extrem
hart bestraft. Damit die meist sehr konservativen kurdischen Familien ihre
Zustimmung dazu gaben, dass ihre Töchter zum Kämpfen in die Berge gehen,
brauchten sie die Sicherheit, dass diese dort kein „unmoralisches“ Leben
führen werden. Mit dem Eintritt in die Guerillaeinheiten verzichten die jungen
Frauen – und Männer – damit aber auch auf Partnerschaft und Familie.
PKK-Chef Abdullah Öcalan beschäftigte sich in seinen Schriften mit der
„Revolution der Frau“ und klagte über deren Unterdrückung in einem
patriarchalischen System.
Die wichtigen Funktionen der PKK und den ihr nahestehenden Parteien und
Organisationen sind mit Doppelspitzen besetzt:  einem Mann und einer Frau.
Die PKK hat mit Sicherheit dazu beigetragen, die Stellung der Frau in der
kurdischen Gesellschaft im Osten der Türkei zu verbessern – wenn auch
freilich nur innerhalb des eigenen ideologischen Korsetts.”
Kurdische Kämpferinnen