Auf die Frage, ob wir auch den kirchlichen Gottesdienst besuchen sollen – obwohl in
den Offenbarungen die Herzenszwiesprache mit Gott und die Tätigkeit in der Liebe
für unsere Mitmenschen als den allein wahren und rechten Gottesdienst erklärt wird - 
gibt JESUS in den Neuoffenbarungen folgende Antwort:
„Wen der Gottesdienst der Kirchen ärgert, der bleibe draußen; denn bei den Ohren
wird niemand hineingezogen. Und wäre auch letzteres der Fall, so wird es
niemanden schaden, wenn er hineingeht. Denn besser ist es noch immer, sich in
einem Bethaus zu befinden und eine Andacht zu verrichten, als an den allgemeinen
Fest- und Feiertagen sich auf eine Jagd zu begeben oder in ein Spielhaus zu gehen
oder wucherische Geschäfte zu machen und dergleichen.
Neben den Zeremonien werden ja auch noch Predigten gehalten, vor welchen doch
wenigstens einige Verse des Evangeliums vorgelesen werden. Und will schon
jemandem eine Predigt nicht munden, der bleibe bei den Versen aus dem
Evangelium, und er wird da so viel herausnehmen können, dass er daran
hinreichend haben wird, das ewige Leben zu erlangen, wenn er nur den wenigen
Versen eine richtige Folge leistet. So sich aber jemand aus bloßem Hass gegen
jedes Götzentum von der Kirche losmacht, ergreift aber dafür nichts Besseres,
sondern gewöhnlich nur Schlechteres, - wird ihm das wohl etwas zu seinem
ewigen Heil nützen? Ich meine kaum.
Der Tempel zu Jerusalem war bei Meinen Lebzeiten auf Erden völlig ein
Götzentempel. Von einem Hause Gottes war sicher keine Rede mehr. Aber Ich als
der Jehova untersagte es niemandem, den Tempel zu besuchen und seine Gabe zu
opfern. Und Ich Selbst ging zu öfteren Malen in denselben und lehrte darinnen und
ließ auch der Ehebrecherin darinnen ihre Schuld nach. Auch Meine Schüler haben
nie ein Verbot erhalten, den Tempel zu besuchen. Warum sollte sich denn nun hier
jemand ärgern, in ein Bethaus zu gehen? Denn geht er wahrhaft in Meinen Namen
hinein, so bin Ich bei ihm und gehe mit ihm; und so wir darinnen sind, wird uns
wohl niemand hinauswerfen. Und solange Ich es darinnen aushalten werde, wird es
der wohl auch aushalten können, mit dem Ich darinnen bin.
Wer recht leben will, der kann es in jeder Kirche; denn eine Hauptregel ist: Prüfet
alles und das Gute behaltet! Ich sage daher zu niemanden, werde Katholik oder
werde ein Protestant oder ein Griechischkatholischer, - sondern was einer ist, das
bleibe er, wenn er will. Sei er aber, was er wolle, so sei er ein werktätiger Christ,
und das im Geiste und in der Wahrheit, nicht nur äußerlich. Denn Mein Reich ist
ein Reich der höchsten Tatkraft.
Ich bin nicht wie ein griechischer Patriarch und bin nicht wie ein Papst und nicht
wie ein Generalsuperintendent, sondern Ich bin wie ein überaus guter und
gerechtester Vater allen Meinen Kindern und habe nur Freude daran, wenn sie tätig
sind und wetteifern in der Liebe, - nicht aber daran, dass sie einander Narren
schelten und ein jeder von ihnen der weiseste und unfehlbarste sein will. Amen.“ 
    Quelle:  „Heilige Zwiesprache –Gebete und Andachten“,
                      1986 Lorber-Verlag, S.44 ff.