Offizielle Erklärung zum Minsker Gipfel
Erklärung des Präsidenten der Russischen Föderation, des Präsidenten der
Ukraine, des Präsidenten der Französischen Republik und der Bundeskanzlerin
der Bundesrepublik Deutschland zur Unterstützung des Maßnahmenpakets zur
Umsetzung der Minsker Vereinbarungen angenommen am 12. Februar 2015 in
Minsk:
Der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, der Präsident der
Ukraine, Petro Poroschenko, der Präsident der Französischen Republik,
François Hollande, und die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland,
Angela Merkel, bekräftigen ihre uneingeschränkte Achtung der Souveränität
und der territorialen Unversehrtheit der Ukraine. Sie sind der festen Über-
zeugung, dass es zu einer ausschließlich friedlichen Lösung keine Alternative
gibt. Sie sind fest entschlossen, zu diesem Zweck einzeln und gemeinsam alle
möglichen Maßnahmen zu treffen.
Vor diesem Hintergrund unterstützen die Staats- und Regierungschefs das am
12. Februar 2015 angenommene und unterzeichnete Maßnahmenpaket zur
Umsetzung der Minsker Vereinbarungen, das von allen Unterzeichnern des
Minsker Protokolls vom 5. September 2014 und des Minsker Memorandums
vom 19. September 2014 unterschrieben wurde. Die Staats- und Regierungs-
chefs werden zu diesem Prozess beitragen und ihren Einfluss auf die jeweili-
gen Parteien ausüben, um die Umsetzung dieses Maßnahmenpakets zu
erleichtern.
Deutschland und Frankreich werden technische Expertise für die Wieder-
herstellung des Bankensektors in den betroffenen Konfliktgebieten zur
Verfügung stellen, möglicherweise durch die Schaffung eines internationalen
Mechanismus zur Erleichterung von Sozialtransfers.
Die Staats- und Regierungschefs teilen die Überzeugung, dass eine verbes-
serte Zusammenarbeit zwischen der EU, der Ukraine und Russland der Bei-
legung dieser Krise förderlich sein wird. Zu diesem Zweck unterstützen sie die
Fortsetzung der trilateralen Gespräche zwischen der EU, der Ukraine und
Russland über Energiefragen mit dem Ziel, nach dem Gas-Paket für den Winter
weitere Folgeschritte zu vereinbaren.
Sie unterstützen ferner trilaterale Gespräche zwischen der EU, der Ukraine und
Russland, um praktische Lösungen für Bedenken zu erreichen, die Russland
mit Blick auf die Umsetzung des tiefgreifenden und umfassenden Freihandels-
abkommens zwischen der Ukraine und der EU geäußert hat.
Die Staats- und Regierungschefs bekennen sich unverändert zur Vision eines
gemeinsamen humanitären und wirtschaftlichen Raums vom Atlantik bis zum
Pazifik auf der Grundlage der uneingeschränkten Achtung des Völkerrechts
und der Prinzipien der OSZE.
Die Staats- und Regierungschefs fühlen sich der Umsetzung der Minsker
Vereinbarungen weiter verpflichtet. Zu diesem Zweck vereinbaren sie die
Schaffung eines Aufsichtsmechanismus im Normandie-Format, der in regel-
mäßigen Abständen zusammentreten wird, und zwar in der Regel auf der
Ebene hoher Beamter der Außenministerien."
Quelle:  http://www.tagesschau.de/ausland/minsk-183.html