Die Rolle der Frau als Mutter
                                          und Ernährerin 
Damit kommen wir zu der zweiten, großen Aufgabe der Frau und des
Weiblichen in der Schöpfung. Denn neben der Aufgabe, durch ihre
Anmut, Schönheit und Liebe auf alles Leben verfeinernd und erhebend zu
wirken, hat die Frau, das weibliche Geschlecht, noch eine zweite wichtige
und große Aufgabe: nämlich die in ihrer Rolle als Mutter und damit als
Erhalterin und Ernährerin des Lebens. 
Dass diese Rolle von Natur aus dem weiblichen Geschlecht zugedacht
ist, zeigt sich ja ganz offensichtlich am weiblichen Körper. So besitzt nur
die Frau die körperlichen Voraussetzungen, um ein Kind in sich empfan-
gen zu können, es auszutragen, zu  gebären und mit ihrer Milch zu ernäh-
ren.
Dieses Vorrecht der Frauen ist ein großes Privileg, aber natürlich auch
eine große Verantwortung und keine leichte Aufgabe. Aber die Frau ist
von Natur aus durch ihr einfühlsameres, gefühlvolleres, liebevolleres und
hingabefähigeres Wesen für diese Aufgabe auch viel besser geeignet als
der Mann! Deshalb ist es ein großer Fehler, diese Aufgabe einem Mann zu
übertragen. Nur eine Frau kann einem Kind - vor allem dem ganz kleinen
Kind, dem Baby bzw. Säugling - die nötige Liebe, Geborgenheit, Zuwend-
ung und Zärtlichkeit geben, die es braucht, um zu einem reifen, liebe-
vollen Erwachsenen heranzuwachsen. Der Mann hat andere Aufgaben in
der Kindererziehung. Er wird erst dann wirklich wichtig, wenn das Kind
etwas älter ist und für seine gesunde Entwicklung ein männliches Vorbild
braucht. 
In der heutigen Zeit sind sich viele berufstätigen Frauen dieser großen
Verantwortung viel zu wenig bewußt. Es ist zwar sicher eine wichtige
Errungenschaft für die Frauen, dass sie heute ebenso wie Männer das
Recht auf Bildung und auf Ausübung eines Berufes haben. Und dieses
Recht sollen und werden die Frauen auch weiterhin haben. Doch sollte
jede Frau, die sich entschließt, einem oder mehreren Kindern das Leben zu
schenken und eine Familie zu gründen, auch bereit sein, für diese Kinder
und ihre Familie dann auch da zu sein. Denn das Herz jeder intak-ten
Familie ist letztlich eine liebevolle Frau und Mutter, die aufopfernd für
ihre Familie sorgt und das Heim zu einem schönen und sicheren Ort der
Liebe und Geborgenheit macht. 
Hier muss ein großes Umdenken stattfinden, wenn sich unsere
Gesellschaft zum Besseren verändern soll. Denn der Grundstein einer
intakten Gesellschaft ist letztendlich eine intakte Familie. Deshalb ist es
gerade heute so wichtig, dass sich die Frauen ihrer großen Aufgabe und
Verantwortung gegenüber der Familie, vor allem aber gegenüber ihren
Kindern, wieder bewußt werden.
Und vor allem muss diese wichtige und unersetzliche Rolle der Frau
wieder mehr in der Gesellschaft geachtet und geschätzt werden, wie Sai
Baba richtig bemerkt: „ .... eure Gesellschaft kann nur genesen, wenn ihr die
Frauen und die Mütter ehrt. Zwischen Rita, Radha, Lakshmi oder Maria und
einer liebevollen Mutter und Hausfrau gibt es keinen Unterschied und darf es
keinen Unterschied in der Bewertung geben. Eine liebevolle Mutter und gute
Hausfrau nicht zu ehren ist deshalb eine große Sünde, weil es bald den Verfall
der Gesellschaft nach sich zieht. Die Frauen sehen sich nicht wertgeschätzt,
deshalb streben sie weg vom Herd und hinein in die Berufe. Dieses Stadium
habt ihr heute erreicht, dementsprechend desolat ist der Zustand eurer
Gesellschaft.
Quelle: Elisa, “Im Reich der Venus - das Prinzip der Liebe,
        Schönheit und Harmonie”, 2010, Novumpro Verlag, S.151 ff.