Die Neuoffenbarungen durch Jakob Lorber
Ohne Zweifel ist durch Jakob Lorber wahr geworden ist, was uns in der Bibel, in der 
Offenbarung des Johannes, verkündet wurde. Nämlich, dass zu Beginn des
sogenannten Geistzeitalters den Menschen ein „Ewiges Evangelium“ verkündet
werden wird. Der betreffende Text bei Johannes lautet: „Und ich sah einen anderen
Engel fliegen durch die Himmelsmitte, der hatte ein Ewiges Evangelium zu
verkünden über die Erdbewohner und über alle Nationen und Stämme und Sprachen
und Völker …“ (Joh.Offb.14,6) 
Schon mit Jakob Böhme und Emanuel Swedenborg waren Höhepunkte in der
christlichen Prophetie erreicht, die jedoch schließlich durch Jakob Lorber (1800 –
1864) noch weit übertroffen wurden. Durch ihn hat zweifellos der verheißene Heilige
Geist sein ganzes Füllhorn ausgegossen. Besonders ist das zehnbändige „Große
Evangelium Johannes“, das anhand von detaillierten Schilderungen aller Vorgänge
im Leben Jesu während seiner drei Lehr- und Wanderjahre „in alle Wahrheit
einführt“. Erst recht aber wird in dieser Prophetie die folgende Verheißung Jesu
wahr: „Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden
wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt
habe.“ (Joh.14,26)
Wie sehr treffen gerade diese Worte auf das „Große Evangelium Johannes“ zu! Aber
auch die großen Jenseitswerke Lorbers sind eine unerschöpfliche Quelle tiefster
Erkenntnisse.
Diese sogenannte Neuoffenbarung – die nirgends in Widerspruch steht zur
Altoffenbarung, das heißt zu den überkommenen vier Evangelien, sondern ihren
Inhalt erst voll zur Entfaltung bringt, - ist ein „Licht aus den Himmeln“, das in allen
Dingen Klarheit schafft und keine Frage offen lässt. Ja sogar die alte Unstimmigkeit
zwischen Wissenschaft und Glauben wird dadurch vollständig behoben, dass sie
auch die naturgeistigen Vorgänge im Schöpfungsbereich, in Makrokosmos und
Mikrokosmos, bis ins letzte durchleuchtet. Das physische Universum in seiner
Gesamtheit ist in dieser Prophetie ebenso enthalten wie der astrale und geistige
Kosmos, Diesseits und Jenseits. Wir erhalten Auskunft über die Entstehung der
Welten wie über den Verlauf der Heilsgeschichte, über das Wesen Gottes und der
Engel, und erst recht über den Menschen und seine ewige Bestimmung. Dass
Christus als der geoffenbarte Vater und Erlöser der Welten bei alledem im
Mittelpunkt steht, ist selbstverständlich.
Es ist eines der vielen Wunder, die in der Heilsgeschichte schon so oft für
Überraschungen gesorgt haben, dass dieser Prozess der „Wiederkunft Christi im
Wort“ in aller Stille vor sich ging. In größter Verborgenheit geschah es, dass der 
„Schreibknecht Gottes“ Jakob Lorber vor bereits über hundert Jahren den Grund
legen durfte für eine neue Ära der Menschheitsgeschichte. Es war Gottes Kalkül, in
einer relativen Zeit der Verborgenheit alles vorzubereiten, dass das Licht plötzlich
hervorbrechen konnte. Allein schon die Naturwissenschaften bestätigen heute das
Weltbild der Neuoffenbarungen in einer Weise, die niemand für möglich gehalten
hätte.
Wie immer bei prophetischen Kundgaben bediente sich der Herr auch bei Jakob
Lorber der höchsteigenen Sprache des Mediums. Es darf uns daher nicht
wundernahmen, wenn altertümliche Ausdruckweisen in Stil und Mentalität der
damaligen Zeit vorherrschend sind.  Dass es in der Hauptsache eine Herzenssprache
ist, mit vielen volkstümlichen Beimenungen, erleichtert das Lesen. Wahrheitsgehalt
und Weisheitstiefe der göttlichen Einsprache aber werden in keiner Weise dadurch
beeinträchtigt.
Zehn Hauptpunkte der Neuoffenbarung
1.
Weltgrund 
Nach Lorber gibt es keinen Stoff im Sinne des Materialismus. Alles ist Energie,
nämlich Gottes- oder Geisteskraft, zergliedert in allerkleinste Urgrundteilchen
(Urlebensfunken). Auch das bisher als kleinste Einheit betrachtete Stoffatom ist
ein aus zahllosen Grundteilchen bestehendes lebendiges Universum im kleinstem
Maßstab. (Man vergleiche dazu die neuesten Erkenntnisse der Kernphysik!) Aus
den Urgrundteilchen (heute Elektronen oder Quanten genannt) – die nichts
anderes als selbständig gemachte Gedankenkräfte Gottes sind – ist das ganze
Weltall in planmäßiger Entwicklung aufgebaut.
2. Das Wesen Gottes
Gott ist ewiger, unendlicher Geist, die Urkraft und der Urgrund alles Seins. Seine
höchsten Attribute sind Liebe, Weisheit und Willensmacht. Sein Heiliger Geist
erfüllt das ganze All (die „Weltseele“ der antiken Religionen). Allein, dieser
unendliche Allgeist hat als Innerstes ein Machtzentrum, von dem wie aus einer
Sonne Gedanken und Willenskräfte in die Schöpfung hinausströmen, um anch
einem großen Lebensvollendungskreise wieder zurückzukehren. In diesem
Urmachtzentrum ist Gott wesenhaft gestaltet, und zwar in der höchsten aller
Lebensformen: als vollkommener Geistes-Urmensch. („Gott schuf den Menschen
nach seinem Bilde“!) Von diesem Urmachtzentrum aus ist der Gottesgeist ewig
schöpferisch tätig. Die ganze Schöpfung ist ein gewaltiger Entwicklungs- und
Vervollkommnungsvorgang der göttlichen Gedanken und Ideen. Er vollzieht sich
in ungeheuren, durch Ruhezeiten geschiedenen Perioden („Schöpfungstagen“,
„von Ewigkeit zu Ewigkeit“).
3.
Die geistige Urschöpfung 
Der uns sichtbaren stofflichen Schöpfung gingen geistige Urschöpfungen voraus.
In diesen hat Gott aus den gleichsam aus sich hinausgestellten Urlebensfunken
große Geistwesen nach seinem Urbilde geschaffen (Urerzengel), die befähigt
waren, weitere Geistwesen ihresgleichen aus sich ins Dasein zu rufen. So
entstanden Legionen von großen Geistwesen (Engeln), die sich durch das
Ordnungsgebot der Gottes- und Bruderliebe zur gottähnlichen Lebensvollendung
erziehen lassen sollten. Ein Teil dieser Urwesen unter dem Hauptgeiste Satana 
(Luzifer) verfiel aber kraft seines  freien Willens in grenzenlose Eigenliebe und
Selbstherrlichkeit. Da jedoch nach ewiger Ordnung den Gottabtrünnigen die
nährenden Lebensströme aus Gott versiegen mußten, so erstarrten sie gleichsam
und verdichteten sich zu hilflosen Massen. So entstanden im Schöpfungsraum
durch Verdichtung geistig-ätherische Urwesenheiten (Materialisationen) die
Urnebel der Materie und des Weltstoffes.
4. Die Stofflich-Materielle Schöpfung
Sollten die gefallenen Urwesen ewig im Banne ihres Gerichtes verbleiben oder 
doch noch zur Vollendung in Gottes heiliger Lebensordnung rückgeführt werden? 
Die göttliche Liebe erbarmte sich der gefallenen Geisterwelt: Mit Hilfe der
treugebliebenen Engelwesen entwickelte der Schöpfer aus den Urnebeln des
Weltenstoffes durch Gliederung und Neubelebung den – in seiner Gesamtheit
den „verlorenen Sohn“ darstellenden – Bau des materiellen Universums. (Kant-
Laplace`sche Weltentstehungslehre geistig begründet!)  Damit leitete Gott auf all
den zahllosen Weltsystemen und Weltkörpern eine Erlösung (Lösung) der in der
Materie gebundenen Urwesen ein.
5. Zweck des Naturlebens
Auf allen Gestirnen werden durch das göttliche Walten die erstarrten
Weltstoffmassen mehr und mehr gelockert. Die sich lösenden luziferischen
Lebensfunken werden nach Gottes liebeweisem Heilsplan in den Reichen der
Naturwelt von den Engeln, den Dienern des Schöpfers, in immer neue geistige
Läuterungsschulen gebracht. Dies, indem sie – zu stets reicheren Verbänden oder
„Seelen“ vereinigt – in immer höheren Lebensformen stufenweise durch das
Mineral-, Pflanzen- und Tierreich emporgeführt wurden. (Darwins
Entwicklungslehre in allumfassender geistiger Sicht!) – Auf diesem geistig-
leiblichen Entwicklungsweg werden die „Naturseelen“ im Bau und Gebrauch
ihrer jeweiligen Lebenshüllen (alle Gebilde der drei Naturreiche) angeleitet.  Sie
beginnen damit, ihre widergöttliche Selbstsucht nach und nach zu überwinden
und sich zur himmlischen Ordnung des Dienens in gegenseitiger Liebe zu
bekehren. (Aufbau gemeinsamer Verbände, Organismen) So predigt auch das
Evangelium  die „Erlösung aller Kreatur“ durch die Macht der Liebe.
6. Der Mensch - Endziel dieser Entwicklung
Die auf diese Weise aus der luziferischen Materie aufgestiegene Menschenseele
soll – unter dem Einfluss eines ihr eingehauchten Gottesgeist- oder Liebesfunken
– sich nun im irdischen Leben bewähren. Durch freiwillige Erfüllung der
Liebesgebote Gottes soll sich der Mensch immer höher bis zur wahren
Gotteskindschaft entwickeln, um schließlich am Ziel der Vollendung zur wahren
Freiheit und Seligkeit des ewigen Lebens einzugehen.
7. Die Wesenheit Jesu Christi
Als die Schöpfung so weit gereift war, um die höchste Enthüllung der göttlichen
Liebe – die Gottheit als „Vater“ – zu fassen, wählte Gott unsere äußerlich so
unscheinbare Erde zur größten Liebestat seiner Erbarmung aus. Hier, wo der
innerste Geistkern Luzifers gebannt gehalten wird, hüllte Gott sein geistmen-
schliches Urmachtzentrum ins Gewand der Materie (“Und das Wort ward
Fleisch“) In Jesus Christus trat Gott selbst ins Menschenreich, um dieses und alle
Geister der Unendlichkeit zu belehren. Als höchstes Zeugnis der Liebe zog Er
selbst das Kleid der Materie an, um die Gefallenen aus ihrem Gerichte zu erlösen
und die Geläuterten wieder ins Vaterhaus zurückzuführen (Gleichnis vom
verlorenen Sohn) Jesu Geist , das heilige Urmachtzentrum Gottes, ist der „Vater“.
Jesu Seele (und Leib), d.h. sein Menschliches, ist der vom Vater geschaffene
„Sohn“. Die in die Unendlichkeit ausstrahlenden Gotteskräfte, ausgehend vom
Vater durch den Sohn, sind der „Heilige Geist“. Und so sind in Christus vereint
Vater, Sohn und Hl.Geist (Lösung der Dreieinigkeitsfrage!). Jesus: „Wer mich
sieht, de sieht den Vater“, und „Ich und der Vater sind eins!“
8.
Heilsweg zur geistigen Wiedergeburt
Als einzigen, zu Vollendung und ewigem Leben in Gott führenden Heilsweg lehrte
Jesus das Grundgesetz der ganzen Schöpfung: „Liebe Gott über alles und deinen
Nächsten wie dich selbst!“ Weder äußerliche Werkgerechtigkeit (Sakramenten-
empfang) noch äußerliche Glaubensgerechtigkeit (Bekenntnisglaube) genügen;
sie sind bestenfalls Hilfsmittel für den Heilsweg der reinen, tatkräftigen Liebe,
dem Urgrund allen Seins. Ist im Menschen mit Hilfe des Gottesgeistes die reine
Himmelsliebe zum unbeschränkten Herrscher geworden, dann ist der Mensch
dem Gerichte der Materie entronnen und hat die geistige Wiedergeburt erreicht.
Mit dem ihr eingepflanzten Gottesgeist völlig verbunden, vermag die geläuterte
Seele sodann zu einem wahren Gotteskind zu werden, „eins“ mit ihrem Schöpfer
und himmlischen Vater und ewig teilhabend an der Fülle seiner göttlichen
Lebens- und Wirkungskräfte.
9.
Die Fortentwicklung im Jenseits
Die meisten Erdenmenschen treten nach ihrem Leibestod noch unvollendet in
die feinstofflichen Jenseitssphären ein. Ihnen bietet die göttliche Liebe drüben
neue Schulungsstätten, um schließlich alle – wenn auch oftmals auf weit
schwierigeren und peinvolleren Wegen – doch noch zur Vollendung zu führen.
Denn der göttliche Plan einer  allgemeinen Erlösung kennt keine ewige
Verdammnis! Des weiteren besteht die Möglichkeit zur Wiedereinzeugung
(Reinkarnation) auf unserem Erdenplaneten oder auf anderen stofflichen
Welten.
10. Am Ziel der Vollendung
Seelen, die sich auf Erden oder in der jenseitigen Welt zur reinen Gottes- und
Nächstenliebe läutern ließen, gelangen zu stets neuer und beseligender
Wirklichkeit. Ihre geistige Schau und Wirkungsmacht erweitert sich in den
dreifach gestuften Himmeln, entsprechend der Reinheit und Stärke ihrer Liebe.
Die endlose Steigerung fähige Seligkeit der Vollendeten besteht in immer tieferer
Erkenntnis Gottes, immer größerer Liebe zu Ihm und all seinen Geschöpfen,
sowie in stets wirkungsreicherer Mittätigkeit am hohen Werke der Schöpfung als
der Offenbarung alles Seins und Lebens.
Quellenangabe:
Dieser Text wurde der Schrift “Ein Mann hört eine Stimme - Christliche
Prophetie für unsere Zeit“ des Lober-Verlages entnommen, S.5 ff.