Bei der Wahl am 24. April 2016 bekam - zum Schock vieler - der FPÖ-Kandidat
Norbert Hofer die meisten Stimmen (35 %), gefolgt vom unabhängigen Kandidat
(und ehemaligen Grün-Politiker) Alexander Van der Bellen.
Am 22. Mai 2016 fand nun die Stichwahl statt: Diese war unglaublich spannend
und eine “Zitterpartie” bis zuletzt: nur mit einer hauchdünnen Mehrheit von 31.026
Stimmen konnte der “grüne Professor” die Wahl für das höchste Amt im Staat
schließlich für sich entscheiden ...
Ein “blauer” (besser gesagt: “brauner”) Präsident für Österreich wurde damit Gott
sei Dank in “letzter Minute” verhindert. Denn Norbert Hofer, der zwar gemäßigter
als viele seiner Parteifreunde auftritt, aber dennoch einer deutschnationalen Bur-
schenschaft angehört
, hätte die FPÖ wahrscheinlich noch stärker gemacht
oder sogar FPÖ-Chef Strache den Weg zum Amt des Bundeskanzlers geebnet. Mehr
dazu siehe ...
Das knappe Ergebnis mache seine Verantwortung umso größer, sagte Van der
Bellen in seiner ersten Pressekonferenz als designierter Bundespräsident. Er zollte
Hofer und seinen Wählern Respekt und dankte ihnen ebenso wie seinen eigenen
Wählern. Er wolle allen Menschen im Land dienen, „dafür wird man in einer
Demokratie schließlich gewählt“, betonte Van der Bellen, der zum Zeichen einer
überparteilichen Amtsführung seine grüne Parteimitgliedschaft mit Montag ruhend
stellte. Hier nochmals eine Zusammenfassung der historischen Ereignisse ...
Die Idee für die Kandidatur des “grünen Professors” hatte übrigens die Grünen-
Chefin Eva Glawischnig, sie musste allerdings viel Überredungskunst aufwenden,
bis dieser schließlich einwilligte ...
Und: Alexander Van der Bellen hat “Migrationshintergrund”: seine Vorfahren
hatten Wurzeln in den Niederlanden, Russland und Estland ...
Angesichts der Brisanz wurde die Wahl übrigens auch im Ausland mit großem
Interesse - und auch einer gewissen Sorge - mitverfolgt. Entsprechend erleichtert
und positiv waren die Reaktionen, als schließlich feststand, dass Alexander Van der
Bellen Österreichs neuer Bundespräsident wird ...
Weitere Reaktionen ...
Doch was sagt die (”geteilte”) Bevölkerung zum Ergebnis der Wahl?
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