Nachdem der Einsatz von Pflanzenkohle bis in die Mitte des letzten
Jahrhunderts weitestgehend in Vergessenheit geraten war, ist seit Ende der
1990er Jahre das wissenschaftliche Interesse an den agronomischen
Möglichkeiten der Pflanzenkohle insbesondere im Zusammenhang mit den
Fragen von Humusaufbau und Kohlenstoffsequestrierung stark angewachsen.
Seit 2010 wurden erste industrielle Anlagen zur Produktion von Pflanzenkohle
in Betrieb genommen, wodurch Pflanzenkohle wieder vermehrt Eingang in die
landwirtschaftliche Praxis gewinnt.
Durch den Eintrag von aktivierter Pflanzenkohle in landwirtschaftlich genutzte
Böden lassen sich äußerst positive Auswirkungen auf die Bodenaktivität,
Bodengesundheit und Ertragskapazität erzielen. In wissenschaftlichen
Untersuchungen konnten unter anderem folgende Vorteile für die
Bodenkulturen nachgewiesen werden:
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Deutliche Verbesserung des Wasserspeichervermögens der Böden,
wodurch die aufgrund des Klimawandels auch in der Schweiz immer
häufiger drohenden Trockenperioden ohne nennenswerte Ernteausfälle
überstanden werden könnten.
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Zuwachs der Bodenbakterien, die in den Nischen der hochporösen
Kohle geschützten Lebensraum finden, wodurch die Nährstoffum-
setzung für die Pflanzen gefördert wird.
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Zunahme der Mykorrhizen, wodurch eine verbesserte Wasser- und
Mineralstoffaufnahme sowie wirksamer Schutz gegen Pflanzen-
schädlinge gewährleistet wird.
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Adsorption toxischer Bodenstoffe wie OCP und Schwermetalle, wodurch
die Lebensmittelqualität und der Grundwasserschutz verbessert werden.
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Höhere Bodendurchlüftung sowie bessere Aktivität von N-Bakterien und
somit deutliche Reduktion der klimaschädlichen Methan- und Lachgas-
Emissionen.
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Verbesserte Nährstoffdynamik, was sowohl für erhöhtes Pflanzen-
wachstum, als auch für Klima- und Grundwasserschutz sorgt
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Verbesserung der Pflanzengesundheit durch induszierte Resistenz
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