Ihr Geld für sich arbeiten lassen können nur die reichsten fünf Prozent der
Haushalte – sie verfügen bereits über so viel Vermögen, dass dessen Rendite
einen nennenswerten Beitrag zum Haushaltseinkommen leistet.
Das reichste Prozent kann sich zum Beispiel über monatliche Einnahmen von
rund 8.000 Euro aus Kapitaleinkommen freuen und verdient alleine damit
jährlich rund 100.000 Euro.
Reiche erben sowohl mehr, als auch öfter. Während von den ärmeren 40 Pro-
zent der Haushalte nur gute zehn Prozent eine Erbschaft mit rund 15.000 Euro
erwarten können, erbt das reichere Zehntel mit einer Wahrscheinlichkeit von
etwa 75 Prozent und einem Durchschnittswert von 310.000 Euro.
Bei einem mittleren Haushaltseinkommen von 32.843 Euro pro Jahr und der
aktuellen Sparquote von 6,1 Prozent würde es 155 Jahre dauern, bis so eine
Erbschaft für jemanden aus der sogenannten Mittelschicht erarbeitet ist. Erben
macht also nur jene reich, die es ohnehin schon sind.
Die sogenannte soziale Mobilität ist damit gering: Gesellschaftliche Unter-
schiede bleiben über Generationen hinweg bestehen oder verschärfen sich
noch weiter.“
Quelle: Martin Schenk / Martin Schriebl-Rümmele, “Genug gejammert - Warum
wir gerade jetzt ein starkes soziales Netz brauchen”, 2017,
Ampuls-Verlag, S.19ff. (www.gesundkommunizieren.at)