Verbrannte Erde in Lateinamerika bezeichnet die Anwendung der verbran-
nten Erde als Taktik im Drogenkonflikt in Lateinamerika. Verwendet wurde sie
vor allem in Mexiko und Kolumbien. Die Vorgänge werden unter anderem im
Syndromansatz als Schlüsselproblem behandelt.
Die Gewässer werden vor allem von den Kriegen und Konflikten, die durch
den Drogenhandel, der zum Beispiel in Kolumbien sehr verbreitet ist,
zustande kommen, stark verseucht. Durch die Verseuchung verlieren die
Tiere und Pflanzen an Arten. Außerdem verursachen sie Gesundheits-
schäden, und somit erhöhen sie auch die Anzahl der Toten.
Die chemische Verbindung Glyphosat wird zur angeblichen Unkrautbe-
kämpfung eingesetzt und soll eine geringe Toxizität für Säugetiere haben.
Doch vielen Biologen kommen hier Zweifel. Bei einem Test mit Ratten fand
man heraus, dass das Tensid Talgfettaminoxethylat deutlich giftiger ist als
Glyphosat selbst. Für Menschen ist es ungefähr 22-mal giftiger als bei einer
Ratte. Diese Entlaubungsmittel werden eingesetzt, um die Drogenproduktion
und den Drogenhandel zu verringern. Der Erfolg ist bisher aber übersicht-lich,
zudem verseuchen diese Mittel die naheliegenden Gewässer, wodurch dann
ebenfalls das Grundwasser verseucht werden kann.
Die Bevölkerung, die dieses Wasser zu sich nimmt, vergiftet sich damit und
leidet dann an Erkrankungen von Atmungsorganen. Die Tiere in den ver-
seuchten Gewässern sterben häufig, vor allem die Houstonkröte, die eine
sehr bedrohte Art ist.
Im Wasser steigt die Toxizität von Glyphosat mit höheren Wassertempera-
turen und hohen pH-Werten. Die Atmosphäre und die Böden werden ebenfalls
durch den Gifteinsatz beschädigt.
Durch die vermehrte Anfrage von Drogen in Südamerika werden diese dort
immer mehr angebaut. Die Maßnahmen, welche die Regierung ergriffen hat,
führen zur unausweichlichen Verseuchung der Böden. Zu dieser führen
verschiedene Chemikalien wie zum Beispiel das POEA, welches die Anhaf-
tung von Glyphosat an Pflanzenteilen erhöhen soll.
In den Jahren zwischen 2000 und 2003 wurden rund 380.000 Hektar Land
besprüht, das sind rund 8 % der gesamten landwirtschaftlich nutzbaren
Flächen. Doch die Chemikalien werden nicht nur auf die Pflanzen gesprüht,
sondern durch den Regen gelangen diese auch in die Böden, und sogar in
das Grundwasser. Unter anderem leidet auch die Tierwelt, welche wohl
einzigartig ist, unter den gravierenden Umständen. Dies führt zu Arten-verlust
der Tierwelt und Vernichtung des Regenwaldes.
Die Maßnahmen führen zu Kriegen und Konflikten, welche der Bevölkerung
schaden. Auch die Landwirtschaft ist starken Schäden ausgesetzt. Da die
landwirtschaftliche Nutzfläche zerstört wird, steigt die Flüchtlingsrate.
Der Drogenhandel in Süd- und Mittelamerika hat unter anderem einen starken
negativen Einfluss auf die Atmosphäre, denn um Drogen überhaupt anbauen
zu können, muss ein Teil des Regenwalds gerodet werden.
So verlor laut der nationalen Behörde für Schutzgebiete auch das Schutz-
gebiet Laguna del Tigre sechzig Prozent seiner ursprünglichen Fläche. Doch
in unserem Ökosystem spielt der Regenwald eine wichtige Rolle. Er wandelt
Kohlenstoffdioxid in Sauerstoff um, der für uns lebensnotwendig ist.
Die Rodung des Regenwalds, um Anbaugebiete für Drogen zu schaffen, trägt
also zur Klimaerwärmung (Treibhauseffekt) bei. Ebenso trägt die Freisetzung
von Spurengasen (CO2) durch militärische Fahrzeuge dazu bei.
Zusätzlich hat der Einsatz von Pestiziden wie Glyphosat mit dem Netzmittel
Talgfettaminoxethylat oder Talgalkylaminethoxylat im kolumbianischen
Drogenkrieg eine starke Belastung der Atmosphäre und der Umwelt zur
Folge. Die schädlichen Gase führen zu vermehrtem Artenverlust und zu
gesundheitlichen Beschwerden bei der Bevölkerung.
Durch die Drogenkriege in Südamerika leidet nicht nur die Umwelt, sondern
auch die Bevölkerung, die stark ausgebeutet, vergiftet und auch oft getötet
wird.
Die zwei wichtigsten Guerillagruppen Kolumbiens (FARC und ELN) kontrol-
lierten in den 1990er Jahren immer mehr Gebiete, erhoben Steuern auf
Kokafelder und entführten und töteten viele Staatsbürger.
Der Versuch von US-Truppen, Drogenfelder mit Giften zu zerstören oder
unfruchtbar zu machen, birgt viele Risiken. Unschuldige Menschen werden
vergiftet und sterben auch oft.
Aus dem Volk gehen viele Menschen zu den Rebellen, dadurch werden diese
immer stärker und die staatliche Armee im Gegensatz immer schwächer.
Diese Tatsache stärkt die Rebellen wiederum im Drogenhandel und -anbau,
was zur Folge hat, dass sie mehr Regenwald abholzen, um die Drogenplanta-
gen zu erweitern. Um diesem entgegenzuwirken, wurde im Jahr 2000 von den
USA der Plan Colombia gestartet.
In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre änderte die US-Regierung ihre Politik
gegenüber Kolumbien und setzte vermehrt auf eigenes Engagement und
Transferzahlungen. 1999 erhielt Kolumbien 289 Mio. US-Dollar zur Hilfe gegen
den Drogenanbau.
Die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens FARC und die Befreiungsarmee
(ELN) kontrollieren immer mehr Gebiete zum Anbau von Kokain, Schlafmohn,
Koka und Heroin, was die Situation für die kolumbianische Regierung zuneh-
mend aussichtslos machte.
Die Drogen liefern die Rebellengruppen häufig in die USA. Die Regierung
kämpft tagtäglich gegen die Drogenorganisationen, bei diesem bewaffneten
Konflikt in Kolumbien kommt es häufig zu vielen Toten auf beiden Seiten.
Die USA versuchten 2000 durch hochmoderne Helikopter die Drogenorgani-
sationen zu bekämpfen. Zudem sprühten sie hochgiftige Chemikalien auf die
illegalen Pflanzen. 380.000 Hektar Land wurden von dem Gift verseucht.
Zudem gibt es Gesundheitsschäden bei der Bevölkerung und das
Grundwasser wird vergiftet. Glyphosat (Unkrautbekämpfungsmittel) wird
gegen drogenproduzierende Pflanzen verwendet und dabei über riesige
Gebiete versprüht. Vegetation, die Lebensräume für vom Aussterben
bedrohte Tiere bietet, wird dabei vernichtet.
Zwar ist die Toxizität von Glyphosat für Säugetiere und Vögel relativ niedrig,
aber auch die komplette Zerstörung von Pflanzen und Bäumen, wie zum
Beispiel im Regenwald, nimmt ihnen ihren Lebensraum und kann im schlim-
msten Fall sogar zur Ausrottung einer ganzen Art führen. Die wirbellosen
Tiere und die Fische werden ebenfalls stark negativ beeinflusst. Für Boden-
organismen, Bakterien, Pilze und Hefen ist Glyphosat das zweitgefährlichste
Herbizid.
Auswirkungen auf den Regenwald:
Viele Naturschutzgebiete werden von Kokahändlern, die sich meistens als
Viehzüchter ausgeben, besetzt und zerstört. Beispielsweise verlor das Land
Guatemala nach Angaben des Umweltministeriums in den Jahren 2007 und
2008 jeweils 23.000 Hektar ursprünglichen Regenwalds.
Aber vor allem der Petén, eines der größten Regenwaldgebiete (so groß wie
Bayern), ist besonders gefährdet. Eigentlich werden die gerodeten Gebiete
nicht für Viehzucht und Landwirtschaft, sondern für Drogenkartelle und
Labore zur Herstellung von Kokain und Heroin verwendet.
Die Gesellschaft in den vom Drogenkrieg betroffenen Ländern Südamerikas
ist sehr durch Konflikte und soziale Ungleichheiten geprägt. Außerdem leistet
der Staat zu wenig Hilfe, so dass man sogar von einem Politikversagen spre-
chen kann, das nicht nur durch die innerstaatlichen Regierungen, sondern
auch durch das Versagen ausländischer Mächte zustande kommt.
Dieses Versagen und die „Kriegsunterstützung“ des Drogenhandels löst
meist die Kriege und Konflikte aus. Diese führen zu erheblichen Schäden an
der Natur; es werden vor allem Böden, Gewässer und die Atmosphäre
verseucht. So kommt es zu einem Artenverlust von Tieren und Pflanzen.
Außerdem fordert der Krieg sehr viele Tote. Hinzu kommen Flüchtlinge, die
das Land wegen der katastrophalen Umstände verlassen. Des Weiteren
breiten sich durch die Verseuchung von Böden, Gewässern und den
entstehenden gesundheitsschädlichen Gasen Krankheiten aus.
Durch diese Faktoren wächst das Elend der Bewohner und die sozialen
Ungleichheiten, wodurch die Armut sich immer stärker ausbreitet. Durch die
Machtlosigkeit und das Versagen des Staates wird die Hilfe von Nicht-Regie-
rungsorganisationen benötigt, die den Staat, aber auch direkt die Bedürftigen,
unterstützen.
Die Technologie spielt eine wichtige Rolle beim Drogenanbau in Mexiko. Die
US-Strategie zur Vernichtung der Kokafelder bezieht Truppen der kolum-
bianischen Armee ein, die mit Black-Hawk-Helikoptern ausgestattet sind.
Im Dezember 2000 begann der Vorstoß nach Putumayo, wo auf Kokafelder
aus der Luft Chemikalien gesprüht wurden. Diese giftigen Chemikalien zer-
störten in Putumayo ca. acht Prozent der nutzbaren Fläche Kolumbiens,
indem sie Boden und Grundwasservergifteten.
Auch die Bevölkerung hat damit zu kämpfen, weil sie gesundheitliche
Probleme bekam und deshalb in andere Landesteile ziehen musste, um dort
ihren Drogenanbau weiterzuführen. Man kann nicht genau beurteilen, ob der
Transfer von Waffen in die beteiligten Länder die Konflikte eher stärkt, weil
die Schlagkraft der Regierung zwar gestärkt wird, die besseren Waffen jedoch
auch die Zerstörungen verstärken.
Nicht-Regierungsorganisationen richten den Blick auf die Vernichtung des
Regenwalds, soziale Ungleichheiten, schwachen Staat bzw. Politikversagen
und den Transfer von Waffentechnik durch unabhängige Perspektiven auf die
Kernproblematik
Der Drogenhandel wird durch die wirtschaftlich schwachen Staaten
Lateinamerikas stark begünstigt, da viele Leute keinen anderen Ausweg mehr
sehen, als Drogen anzubauen oder vor den Kriegen, welche beinahe
allgegenwärtig sind, zu fliehen. Wegen der vielen Flüchtlinge wird die soziale
Ungleichheit größer, es herrscht Armut.
Durch die soziale Ungleichheit entstehen außerdem wiederum Kriege und
Konflikte, die nicht nur für viele Tote verantwortlich sind. Die landwirt-
schaftliche Nutzfläche wird zum Beispiel zerstört, der Boden verseucht, es
kommt zu vielen Verletzten und auch - durch die Verseuchung begünstigt - zu
anderen Gesundheitsschäden.
Zusätzlich nimmt der Drogenhandel stark zu. Die Regierung versucht zwar
bereits seit mehreren Jahren gegen den Drogenhandel vorzugehen, indem sie
Giftstoffe mit Hilfe von Flugzeugen auf die Plantagen spritzen, doch es wur-
den abermals Boden und Luft verseucht. Dazu kommt, dass die Plantagen-
besitzer durch die Zerstörungen zusätzliche, neue Felder zum Anbauen
anlegen und so der Regenwald abgeholzt wird.