Die EU-Kommission verhandelt derzeit hinter “verschlossenen Türen” mit den
USA über ein höchst umstrittenes Freihandelsabkommen. Hauptkritikpunkt sind
dabei sogenannte Schiedsgerichte, mit deren Hilfe internationale Konzerne ihre
wirtschaftlichen Interessen gegenüber Staaten durchsetzen könnten.
Wegen des großen öffentlichen Widerstands gegen diese Sonderklagerechte für
Konzerne hatte die EU-Kommission vor einem Jahr die Verhandlungen mit den
USA zu diesem Kapitel ausgesetzt und eine Befragung gestartet. Rund 150.000
Antworten gingen ein - so viel wie noch bei einer solchen Befragung.
Beiteiligt haben sich lt. tagesschau.de vor allem Einzelpersonen, aber auch
Hunderte von Organisationen, Verbänden, Behörden und Firmen. Fast drei Viertel
der Antworten kamen aus nur drei Ländern: Großbritannien, Österreich und
Deutschland, wobei sich die große Mehrheit dagegen aussprach.
EU-Kommissarin Malmström hat nun ein Problem, denn eigentlich will die EU am
umstrittenen Investorenschutz festhalten und lediglich das bestehende System
reformieren, um Auswüchse zu verhindern. Darauf liefen auch die in der Konsul-
tation gestellten Fragen hinaus. Aber die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer
an der Umfrage will von ISDS prinzipiell nichts wissen.
ABER: Die Ergebnisse sind nicht bindend und Malmström sieht die
Antworten lt. tagesschau.de eher als Ausgangsbasis für weitere Gespräche:
"Ich werde mit den Ministern reden, mit Europaparlamentariern, Vertretern der
Zivilgesellschaft und anderen. Und dann sehen, wie wir in Sachen ISDS weiter
verfahren." (mit dieser Entscheidung ist wahrscheinlich nicht vor dem Sommer zu
rechnen). (http://www.tagesschau.de/wirtschaft/ttip-127.html)
Es heißt also “weiterkämpfen”. Denn die Folgen dieses Freihandelsabkommens
wären tatsächlich verheerend! So würden europäische Standards aufgeweicht -
und wir wären unter anderem Konzernen wie Monsanto hilflos ausgeliefert und
gezwungen, dessen genmanipulierte Produkte und Nahrungsmitteln bei uns in
Europa zuzulassen. Die Folgen für die Landwirtschaft und für unsere Gesundheit
wäre verheerend ...
In Österreich haben sich jetzt übrigens auch einige TOP-Unternehmer der
“Kronen-Zeitung” , die schon länger gegen das umstrittene Freihandelsabkommen
mobil macht, angeschlossen, siehe ...