F.W.Engdahl erklärt die Hintergründe dazu folgendermaßen:
“Bei der gesamten Ukraine-Krise, die von Washingtons »Demokratie«-NGOs
wie National Republican Institute, National Endowment for Democracy und
dem Geld von George Soros gemeinsam mit einer wilden Horde von Neonazis
und Kriminellen initiiert wurde, um die demokratisch gewählte Regierung eines
anderen Landes zu stürzen, geht es also nicht darum, Frieden und moderne
Washingtoner Demokratie zu verbreiten. Vielmehr geht es um Dreh- und
Angelpunkte und geopolitisches Machtkalkül.
Und jetzt erlebt die Ukraine als Resultat solcher Schachspiele à la Brzeziński
wirtschaftlich die Hölle. Anstatt milliardenschwerer Hilfen aus Brüssel, die sich
viele erträumten, als sie im letzten Winter auf dem Maidanplatz gegen Janu-
kowytsch und für einen EU-Beitritt demonstrierten, wird die Ukraine durch IWF-
Sparpolitik und so genannte Konditionalitäten regelrecht vergewaltigt, um die
Ressourcen zur Plünderung durch westliche Banken und Konzerne wie
Monsanto freizugeben.
Wirtschaftlich stammt der größte Teil der Infrastruktur und auch des Handels
der Ukraine aus der Sowjetära, als sie Teil der UdSSR war. Wäre es im
November zum Zusammenschluss mit Russland und zur Wende nach Osten
gekommen – was die Washingtoner Kriegsfalken um Brzeziński und Nuland mit
allen Kräften verhindern wollten –, hätte es keinen Bürgerkrieg in der Ukraine
gegeben. Die Ukraine hätte weiter russisches Gas mit einem Preisnachlass von
33 Prozent erhalten, und Russland hätte Staatsschulden in Höhe von Milliarden
Euro aufgekauft, sodass der wirtschaftliche Druck gemindert worden wäre.
Aber Washington zog seinen Krieg vor, um der Ukraine Demokratie zu bringen.
Aus meiner Sicht hat dieses Bild Brüche. Könnte es sein, dass Washingtons
Politiker nicht nur die amerikanische Öffentlichkeit belügen, sondern auch die
ganze Welt? Ja, Virginia, es gibt den Nikolaus und die Zahnfee, aber es gibt
keine echte Demokratie für die Ukraine.
 
Juncker und Brüssel als Retter? 
Eher naive Ukrainer erwarten vielleicht, dass ihr neuer Wirtschaftspartner in
Brüssel, die Europäische Union, ihnen in dieser Krise eine helfende Hand
darbietet. Mitnichten. Darum geht es nicht bei einer assoziierten EU-
Mitgliedschaft der Ukraine.
Jetzt, in einer akuten Stromkrise, erklärt die EU gegenüber Kiew, ihre
Schatzkammern seien leer. Jean-Claude Juncker, der neue Präsident der EU-
Kommission und entschiedener Befürworter einer Austeritätspolitik, sagte, die
EU sei »am Limit« für weitere Wirtschaftshilfen an die Ukraine. Laut Juncker
könne Brüssel »der Ukraine nur im Umfang des eigenen Haushalts helfen. Die
entsprechende EU-Haushaltslinie ist erschöpft. Es gibt nur sehr wenig
Flexibilität für zusätzliche Finanzierung im nächsten Jahr. Und wenn wir für die
Ukraine an die Grenze gehen, haben wir nichts mehr für andere Notsituationen,
die in den nächsten zwei Jahren entstehen könnten.«
 
Putin bietet Hilfe an 
Aber es gibt eine helfende Hand für die Energieversorgung der Ukraine. Sie
kommt vom »Oberteufel«, Brzezińskis Nemesis Wladimir Putin. Wenn Juncker
oder Brzeziński der Joker ist, kann man Putin als Batman in der Tragödie
Ukraine bezeichnen.
Am 27. Dezember kündigte die russische Regierung an, Russland werde Kohle
und Strom an Kiew liefern, ohne Vorkasse zu verlangen. Es handele sich um
eine Geste guten Willens von Präsident Putin, erklärte sein Sprecher Dmitri
Peskow gegenüber der Nachrichtenagentur TASS. Peskow weiter: »Putin hat
entschieden, diese Lieferungen wegen der kritischen Lage der Energie-
versorgung auch ohne Vorauszahlungen aufzunehmen.«
Russland plane, der Ukraine monatlich 500 000 Tonnen Kohle zu liefern, sagte
der stellvertretende Ministerpräsident Dmitri Kozak im Fernsehsender Rossiya
24. Man sei bereit, weitere 500 000 Tonnen zu liefern, wenn eine entsprechende
Vereinbarung erzielt werde. Die Kohlereserven der Ukraine betragen offiziell 1,5
Millionen Tonnen, normal sind laut Zahlen des Energieministeriums Reserven
von vier bis fünf Millionen Tonnen für den Winter.
Bevor Kiew im vergangenen Frühjahr den von Washington angezettelten Krieg
startete, anstatt auf eine diplomatische Lösung zu setzen, konnte sich die
Ukraine selbst mit Strom versorgen. Doch die lächerlichen Neokons um Nuland
und Brzeziński interessiert die Ukraine nicht. Wenn sie ehrlich wären, würden
sie zugeben, dass sie in Wirklichkeit einen Schwenk gegen Russland und einen
neuen Weltkrieg wollen.”
Quelle und gesamter Artikel: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/europa/f-william-
engdahl/strom-notstand-in-der-ukraine-wem-ist-der-wohl-zu-verdanken-.html
Mehr zu den wahren Hintergründen der Ukraine-Krise siehe auch das Buch “Krieg
in der Ukraine” von Bestsellerautor F.W.Engdahl.
Hier eine kurze Zusammenfassung ...