Die Methode, unter Verwendung einer Zentralbank abwechselnd In- und Deflation
zu produzieren und so die Gewinne der Bevölkerung zu zerstückeln, ist von den
internationalen Bankiers zu einer exakten Wissenschaft ausgearbeitet worden.
Nachdem die internationalen Bankiers die Federal Reserve als Instrument zur
Konsolidierung und Kontrolle des Reichstums erschaffen hatten, waren sie nun
bereit, zu einem vernichtenden Schlag auszuholen. Zwischen 1923 und 1929 ex-
pandierte - oder inflationierte - die Federal Reserve die Geldversorgung um 62
Prozent. Das meiste dieses neuen Geldes wurde dazu gebraucht, die Börsenkurse
zu schwindelerregenden Höhen hinaufzureizen.
Zur selben Zeit, als diese enormen Mengen von Kreditgeldern erhältlich gemacht
wurden, begannen die Massenmedien damit , marktschreierische Geschichten vom
schnellen Reichtum an der Börse zu verbreiten.
Gemäß Ferdinand Lundberg: “Um Profit aus diesen Fonds zu schlagen, musste die
Allgemeinheit zum Spekulieren verleitet werden. Das geschah durch verführeri-
sche Zeitungsberichte, viele davon gekauft und bezahlt von den Maklern, die das
Börsenspiel in Gang hielten...”
Die Abgeordneten-Hearings über die Stabilisierung der Kaufkraft des Dollars
enthüllten 1928 Beweismaterial, dass der Federal-Reserve-Ausschuss eng mit den
führenden Männern der europäischen Zentralbanken zusammenarbeitete. Das Ko-
mitee wies warnend darauf hin, dass im Jahre 1927 ein großer Zusammenbruch
geplant ist.
Bei einem geheimen Essen des Federal-Reserve-Ausschusses mit den Führern der
europäischen Zentralbanken - so das Komitee - beschlossen die internationalen
Bankiers, die Schlinge enger zu ziehen.
Montagu Norman, der Gouverneur der Bank von England, kam am 6. Februar
1929 nach Washington, um mit dem Finanzsekretär Andrew Mellon zu konfe-
rieren. Am 11. November 1927 beschrieb das Wall-Street-Journal Mr.Norman als 
“den gegenwärtigen Diktator von Europa”. Professor Carroll Quigley bemerkte,
dass Norman, ein enger Vertrauter von J.P.Morgan, zugab: “Ich genieße eine
Vormachtstellung in der Welt”.
Sofort nach diesem mysteriösen Besuch drehte der Federal-Reserve-Ausschuss
seine Politik des “leichten Geldes” um und begann, den Diskontsatz zu erhöhen.
Der Ballon, der seit fast sieben Jahren ständig aufgeblasen wurde, war nun nahe
daran, zu platzen.
Am 24. Oktober geschah es. William Bryan schrieb in seinem Buch “The Unitet
Stades Unresolved Monetary and Political Problems” (Die ungelösten politischen
und finanziellen Probleme der Vereinigten Staaten): “Als alles fertig war, began-
nen die New Yorker Finanziers, von den Maklern die 24-Stunden-Abrufdarlehen
zurückzufordern. Das bedeutete, dass die Börsenmakler und deren Kunden ihre
Aktien in die Börse werfen mussten, um so ihre Darlehen einlösen zu können. Das
führte natürlich zu einem Börsensturz und brachte den Zusammenbruch der
Banken im ganzen Land. Die Bankiers, die nicht zur Oligarchie gehörten, waren zu
dieser Zeit sehr stark in die Abrufforderungen der Makler verwickelt. Damit waren
die Zahlungsmittel der Banken sehr schnell erschöpft, so dass sie schließen muss-
ten. Das Federal Reserve System kam ihnen bewußt nicht zur Hilfe, obwohl es,
angewiesen durch das Gesetz, verpflichtet war, eine elastische Währung aufrecht
zu erhalten.”
Der Teil der Bevölkerung, die investiert hatte, erhielt ebenso wie die meisten
Börsenmakler und Bankiers den entscheidenden Schlag. Nicht so die Insider. Sie
waren entweder frei von Börseninvestitionen oder verkauften ihre Anteile kurz-
fristig, wobei sie einen enormen Profit machten als die Aktienkurse senkrecht
abstürzten.
Die Cleveren unter ihnen erkannten in einem Kommentar von Paul Warburg den
Wink, zu verkaufen. Dieses Zeichen kam am 9. März 1929, als die “Financial
Chronical” Warburg zitierte, die von ihm jenen klugen Rat erhielt: “Wenn Aus-
schweifungen von unbegrenzter Spekulation erlaubt wird, sich zu weit zu ent-
falten ... ist der schließliche Zusammenbruch sicher ... um eine allgemeine Krise
herbeizuführen, in die das ganze Land verwickelt wird.”
Kennern der Materie war es später möglich, diese Aktien mit einem Diskont von
90 % auf ihren vorherigen Wert zurückzukaufen.
Zu glauben, dass der wissenschaftlich konstruierte Zusammenbruch von 1929 ein
Unglücksfall oder das Resultat von Dummheit war, spottet jeder Logik. Die
internationalen Bankiers , die die inflationären Maßnahmen förderten und jene
Propaganda betrieben, die die Börse aufpumpte, repräsentierten zu viele Genera-
tionen angehäufter Sachkenntnis, als dass sie zufällig in “die große Krise” hinein-
gestolpert wären.
Kongreßmitglied Louis McFadden, Vorsitzender des House Banking und des
Währungskomitees, erklärte: “Sie (die Krise) war nicht zufällig. Sie war ein sorg-
fältig ausgeklügeltes Ereignis .... Die internationalen Bankiers trachteten danach,
einen Zustand der Verzweiflung herbeizuführen, damit sie sich als Gebieter über
uns alle emporheben könnten.”
28.8.2018
 
Quelle:  Gary Allen, “Die Insider - Baumeister der “Neuen Welt-Ordnung”
                1971, 14. erweiterte Auflage 2001, VAP-Wiesbaden. S.72ff.