Die Vereinigten Staaten (englisch United States, kurz U.S.), in amtlicher
Langform Vereinigte Staaten von Amerika (englisch United States of America;
abgekürzt USA), nicht amtlich auch Amerika (englisch America), sind ein 50
Bundesstaaten umfassender nordamerikanischer Staat. Mit Hawaii und kleineren
Außengebieten haben die Vereinigten Staaten auch Anteil an Ozeanien. Die
Hauptstadt ist Washington, D.C., die größte Stadt New York City.
Die Vereinigten Staaten sind der drittgrößte Staat der Erde – sowohl gemessen an
der Fläche von 9,83 Millionen Quadratkilometern (nach Russland und Kanada) als
auch an der Bevölkerung mit etwa 314 Millionen Einwohnern (nach China und
Indien). Bedingt durch die Einwanderung von Menschen aus einer Vielzahl von
Ländern, sind die Vereinigten Staaten eines der ethnisch diversesten und
multikulturellsten Länder der Erde. Die Vereinigten Staaten weisen auch eine sehr
hohe geografische und klimatische Diversität auf – mit Lebensräumen wie Bergen
und Ebenen, Wäldern und Wüsten, welche eine große Vielfalt an Tier- und
Pflanzenarten beherbergen.
Die Vereinigten Staaten sind ein industrialisierter Staat und die weltweit größte
Volkswirtschaft mit einem Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 15,6 Billionen US-
Dollar im Jahre 2012, was 19 % der globalen Wirtschaftsleistung gemessen mit der
Kaufkraftparität von 2011 entspricht. Die Wirtschaftsleistung des Landes wird
durch den Reichtum an wichtigen natürlichen Ressourcen, eine gut entwickelte
Infrastruktur und eine hohe durchschnittliche Produktivität begünstigt.
Hohe Einkommens-Ungleichverteilung
Die Vereinigten Staaten hatten im Zeitraum von 2010 bis 2012 das weltweit
sechsthöchste Pro-Kopf-Einkommen. Laut der Weltbank ist die Einkommens-
ungleichverteilung jedoch in den Vereinigten Staaten eine der höchsten unter den
OECD-Staaten.
Die Bevölkerungszahlen sind seit 1610 kontinuierlich gewachsen. Prognosen
gehen von einem weiteren Anstieg bis 2050 aus: Bis zum Jahr 2025 wird die
Bevölkerung nach einer Prognose der Vereinten Nationen auf 358 Millionen
Einwohner anwachsen, und im Jahr 2050 werden demnach über 408 Millionen
Menschen im Land leben.
Laut Soziologen wie Dennis Gilbert vom Hamilton College bestand die
Gesellschaft 1998 aus sechs sozialen Klassen mit einem bestimmbaren Anteil an
der Gesamtbevölkerung (Anm: die Zahlen stammen allerdings aus dem Jahr 1998):
einer Oberklasse (etwa 1 %), die aus den prominentesten, wohlhabendsten und
mächtigsten Bürgern besteht;
einer oberen Mittelklasse (etwa 15 %), die aus hochqualifizierten Berufstätigen
wie Ärzten, Professoren, Anwälten besteht;
einer unteren Mittelklasse (etwa 32 %), die aus gut ausgebildeten Berufstätigen
wie Schullehrern und Handwerkern besteht;
einer Arbeiterklasse (etwa 32 %), die aus Industriearbeitern und Lohnarbeitern
(Blue-Collars) sowie einfachen Angestellten besteht, deren Arbeit sehr routiniert
ist;
und schließlich einer Unterklasse (etwa 20 %), die in zwei Gruppen zerfällt. Ihre
obere Gruppe besteht aus den „Working Poor“, den arbeitenden Armen, die in
schlecht bezahlten Jobs ohne Versicherung oder nur Teilzeit arbeiten. Die untere
Gruppe arbeitet nicht und ist auf die – in den Vereinigten Staaten sehr geringfügige
– öffentliche Wohlfahrt angewiesen (unemployed poor).
2010 gab es laut Forbes in den Vereinigten Staaten 412 Milliardäre (36 % aller
Milliardäre der Welt), womit die Vereinigten Staaten das Land mit den meisten
Milliardären der Welt sind. Das reichste Prozent der Bevölkerung erzielte 2005 mit
524 Milliarden US-Dollar ein Einkommen, das um 37 % höher lag als das der
ärmsten 20 % der Bevölkerung (383 Milliarden US-Dollar).
Die Vereinigten Staaten haben weltweit sowohl absolut als auch relativ zur
Bevölkerung die größte Gefängnispopulation. 2008 befanden sich über 2,4 % der
Bevölkerung der Vereinigten Staaten entweder im Gefängnis (2,3 Millionen) oder
sie waren zur Bewährung (4,3) oder zur Haftaussetzung (0,828) auf freiem Fuß.
Bis zum Jahr 2011 stieg die Zahl der Gefangenen auf über 2,4 Millionen. Damit
stehen die Vereinigten Staaten im Verhältnis von Gefängnisinsassen zur
Einwohnerzahl mit Abstand weltweit an der Spitze.
Die Vereinigten Staaten haben mit der Ratifizierung verschiedener Konventionen
bestimmte Pflichten übernommen, die auch die Überprüfung der Situation der
Menschenrechte in den Vereinigten Staaten durch den Menschenrechtsrat der
UNO beinhalten.
Dennoch wird häufig Kritik an der Situation der Menschenrechte in den
Vereinigten Staaten, insbesondere von privaten Non-Governmental Organizations
wie Amnesty International und Human Rights Watch, geäußert:
Human Rights Watch beispielsweise kritisiert insbesondere die bis heute
praktizierte Todesstrafe, Misshandlungen durch Polizei, Justiz, oder Militär, die
überfüllten Gefängnisse und zum Teil menschenunwürdige Haftbedingungen.
Diese verstoßen zum Teil gegen die UN-Antifolterkonvention und anderen
internationalen Standards humaner Behandlung. So müssen Gefangene zum
Beispiel häufig 23 Stunden in Einzelhaft verbringen, das Licht brennt 24 Stunden
am Tag, und körperliche Bewegung ist nur an vier Stunden pro Woche in einer
kleinen Zelle erlaubt.
An dieser Stelle setzen auch Aspekte der Kritik an der Rassendiskriminierung als
Verletzung der Menschenrechte an: Bei einem Bevölkerungsanteil von 13 Prozent
ist eine Rate von 43 Prozent an Afro-Amerikanern unter den rechtskräftig
Verurteilten sehr hoch. In einigen Staaten der Vereinigten Staaten ist jeder zehnte
Afro-Amerikaner eingesperrt.
Die Anzahl der Gefängnisinsassen in den Vereinigten Staaten ist generell hoch: Im
Jahr 2001 saßen 2,1 Millionen Amerikaner im Gefängnis, jeder 146. Erwachsene.
Bis 2011 stieg diese Zahl weiter auf 2,4 Millionen. Zudem starben im Jahr 2009
mindestens 47 Menschen bei Polizeiangriffen durch den Einsatz von Elektro-
schockwaffen (vgl. Amnesty International Report 2010, USA).
International haben auch Verhaftungen und polizeiliche, oder geheimdienstliche
Handlungen im Zusammenhang mit dem 11. September 2001 Aufsehen erregt.
Nach dem Anschlag auf das World Trade Center und das Pentagon wurden in den
Vereinigten Staaten 1200 Ausländer festgenommen und aus verschiedenen
Gründen über längere Zeit in Haft gehalten. Informationen über die Identität der
Verhafteten, den Ort ihrer Haft, ob sie anwaltliche Hilfe erhielten, hat das
Justitzministerium nicht öffentlich gemacht. Das Prinzip der Unschuldsvermutung
wurde in diesen Fällen nicht angewandt.
Die UN zeigte sich darüber besorgt, dass es seit 2003 weit mehr als 74 Todesfälle
unter Migranten im Gewahrsam der Einwanderungs- und Zollbehörden gegeben
hat. Dennoch lehnte die US-Regierung die Einführung landesweit geltender,
juristisch einklagbarer Standards für Haftbedingungen ab.
Die Grenzsicherungsanlage an der amerikanisch-mexikanischen Grenze verstößt
weiterhin gegen internationale humanitäre Standards und gegen die Menschen-
rechte von Flüchtlingen und stellt eine Gefahrenquelle für deren Leben dar
Im Zuge des Irakkrieges verübten amerikanische Soldaten eine Reihe von
Massakern an Zivilisten. Bekannte Beispiele sind das Massaker von Haditha, das
Massaker von Maqarr adh-Dhib, die Luftangriffe in Bagdad vom 12. Juli 2007, das
Massaker von Mahmudiyya und der Abu-Ghuraib-Folterskandal.
Auch in Afghanistan kam es seit 2001 wiederholt zu Massakern an Zivilisten durch
Angehörige der US-Streitkräfte (unter anderem Kill-Team-Morde in Afghanistan).
In ihren Krieg gegen den Terror setzen die Vereinigten Staaten zunehmend auf
Einsätze von Kampfdrohnen in anderen Ländern (zum Beispiel Jemen, Pakistan)
und verletzen dadurch das Völkerrecht und das Menschenrecht auf Unversehrtheit.
Zwischen 2004 und 2009 registrierte das „Bureau for Investigative Journalism“ 52
Drohnen-Attacken. Seit dem Amtsantritt Präsident Obamas sind es 264. Nach den
Recherchen des „Bureau for Investigative Journalism“ gab es seit Beginn der
Angriffe bis Mai 2012 zwischen 2440 und 3113 Tote. Die Zahl der Zivilisten unter
ihnen wird mit 479 bis 821 angegeben, davon 174 Kinder. Dazu kommen rund
1200 Verletzte.
Die Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten betrug im Dezember 2010 13,8
Billionen US-Dollar oder 94,3 % des BIP.
Die lokalen Schulden belaufen sich nach der US Debt Clock per Dezember 2010
auf 1,7 Billionen US-Dollar, die Schulden der 50 Bundesstaaten insgesamt auf
rund 1,1 Billionen US-Dollar.
Die Schulden dieser drei öffentlichen Ebenen belaufen sich zusammen auf 16,6
Billionen US-Dollar bzw. 113,7 % des BIP. Nach Angaben des US-Finanz-
ministeriums besitzt China zum Jahresende 2010 US-Staatsanleihen im Wert von
1,16 Billionen Dollar und ist damit der größte ausländische Gläubiger der
Vereinigten Staaten.
Quelle: Wikipedia, die freie Enzyklopädie
dort gibt es weitere Quellenangaben