Den Auftrag zu dieser Aufgabe erhielt Mutter Teresa nach eigenen Angaben
am 10. September 1946 durch eine göttliche Vision, die sie später so beschreibt:
"Es war an jenem Tag im Jahre 1946, im Zug nach Darjeeling, als mir Gott
den "Ruf innerhalb der Berufung" gab, den Durst Jesu zu löschen, indem ich
IHM in den Ärmsten der Armen diene. Die Botschaft war klar. Ich musste das
Kloster verlassen und den Armen helfen, indem ich unter ihnen lebte. Es war
ein Befehl, der Befehl alles zu verlassen und Christus in die Slums zu folgen,
um ihm unter den Ärmsten der Armen zu dienen."
Doch dieser Auftrag war schwer und erschien anfangs fast aussichtslos. Trotz-
dem verließ Schwester Teresa, als sie von der katholischen Kirche endlich die
Erlaubnis dazu bekommen hatte, das abgeschirmte, angenehme Klosterleben und
begab sich in die Slums von Kalkutta zu den Kranken, Ausgestossenen und
Obdachlosen. Mit der von ihr gegründeten Ordensgemeinschaft "Missiona-
rinnen der Nächstenliebe" widmete sich Mutter Teresa fortan der Seelsorge
und Unterstützung für die im Elend lebenden Menschen ihrer Wahlheimat.
Heute arbeiten fast 5000 „Missionarinnen und Missionare der Nächstenliebe“ in
nahezu allen Ländern der Erde. Der Orden unterhält über 700 Heime für Ster-
bende, Lepra- und Aidskranke, Obdachlose und Waisenkinder.
Die weltweite Bekanntheit verdankt der Orden vor allem auch den
Medien. Bereits Anfang der Fünfzigerjahre wurden die ersten Journa-
listen auf Mutter Teresa aufmerksam, international bekannt wurde sie
aber vor allem durch eine 1969 ausgestrahlte Reportage von dem
bekannten Journalisten Malcolm Muggeridge ...
Mutter Teresa wurde daraufhin zu einem Lieblingsthema der internationalen
Presse – und ein Besuch in ihrem Heim wurde Pflichtprogramm für jede hoch-
gestellte Persönlichkeit, die nach Kalkutta kam. Regierungschefs und Präsiden-
ten überall auf der Welt empfingen sie und überschütteten sie mit Ehrener-
weisungen, Auszeichnungen und Spenden.
Mutter Teresa, die nicht gerne im Mittelpunkt stand, war darüber aber keines-
wegs erfreut, ja, sie hatte sogar Angst vor dem plötzlichen Ruhm. Laut ihrer
Biographin Christina Siccardi berichtete sie am 17. April 1953 dem Erzbischof
von ihrem Kummer: „Ich befürchte, wir bekommen zu viel öffentliche Auf-
merksamkeit. – Bei einigen Dingen, die ich heute hörte, wurde mir heiß und
kalt, und ich bekam Angst. Gott schütze uns. Bitte beten Sie für mich – dass
ich nichts für die Welt bin und dass die Welt mir nichts bedeutet.“ (Siccardi*,
S.182)
Aber diese weltweite Bekanntheit kam ihrem Werk und den „Missionarinnen der
Nächstenliebe“ sehr zugute. So wurden diese nicht nur vom kommunistischen
Diktator Fidel Castro in sein Land gelassen, sondern auch von den Herrschern
von Vietnam, China und Russland. Staatsführer wie Indira Ghandi und Ronald
Regean baten Mutter Teresa zu Vieraugengespräche und Papst Johannes Paul II.
empfing sie regelmäßig in Privataudienz.
1979 erhielt Mutter Teresa den Friedensnobelpreis und 1997 wurde sie von
vielen Ländern als „die Persönlichkeit” des 20. Jahrhunderts eingestuft. Von der
UNO wurde sie als „stärkste Frau der Welt“ bezeichnet, siehe …
Am 5. September 1997 - kurz nach dem Tod von Lady Diana - beendete Mutter
Teresa ihr langes und aufopferungsvolles Leben im Dienste Jesu Christi für die
Ärmsten der Armen.
Der fast gleichzeitige Tod von Mutter Teresa und Lady Diana, der „Prinzessin
der Herzen“ - die beide auf ihre Weise die göttliche, bedingungslose Liebe und
das „Göttlich-Weibliche“ in höchster Form auf Erden verkörperten - hatte
übrigens einen mächtigen und nachhaltigen Einfluss auf die Erde und den
Aufstiegsprozess in das neue Zeitalter …
Am 19. Oktober 2003 wurde Mutter Teresa außergewöhnlich schnell selig-
gesprochen. Und nun, rund 20 Jahre nach ihrem Tod, fand am 4. September
2016, als einen der Höhepunkte im „Heiligen Jahr der Barmherzigkeit“, ihre
Heiligsprechung durch Papst Franziskus statt ...
Voraussetzung für eine Heiligsprechung ist übrigens ein anerkanntes Wunder,
hier die Details dazu ...
Und welches Wunder hat der Vatikan nun im
Heiligsprechungs-Verfahren für Mutter Teresa als echt anerkannt? Hier die
Details ...
Kritik an Mutter Teresa und ihrem Lebenswerk:
Es ist kaum überraschend, dass es in unserer heutigen materialistischen und
wissenschaftsgläubigen Zeit, in der alles “Übernatürliche” und “Spirituelle”
angezweifelt wird, auch immer wieder Kritik an Mutter Teresa gibt. Erstmals
gab es kritische Stimmen in den 1980er Jahren. Mutter Teresas Ruf wurde aber
vor allem in den 1990er Jahren durch den Dokumentarfilm „Engel der Hölle“
erstmals nachhaltig beschädigt …
Weitere Zweifel an der Heiligkeit der weltweit bekannten Ordensgründerin und
Missionarin kamen auf, als nach ihrem Tod bekannt wurde, dass sie sich in den
letzten Jahrzehnten ihres Lebens in einer Art „inneren Finsternis“, die ihr große
seelische Qualen bereitet habe, befunden hatte. Doch gerade dieser von ihr
geheim gehaltene Aspekt ihres spirituellen Lebens, der bei Mystikern auch “Die
Dunkle Nacht der Seele” (der immer eine besonders tiefe Begegnung/ Ver-
einigung mit Gott vorausgeht), genannt wird, zeigt, dass Mutter Teresa
tatsächlich eine ganz außergewöhnliche Heilige war ...
Auch ihr persönlicher und spiritueller Werdegang und ihre tiefe, grenzenlose
Hingabe an Gott, die sich schon in sehr frühen Jahren zeigte, bestätigen, dass sie
tatsächlich eine “Jahrhundert-Heilige” war. Mehr dazu siehe...