20.11.: Nach den Terroranschlägen in Paris ist die Zahl der Todesopfer von 129
auf 130 gestiegen. Gut 350 Menschen wurden bei den Attacken am Freitagabend
vergangener Woche teilweise schwer verletzt.
Der “Kopf” der Terrorbande, Abdelhamid Abaaoud konnte nun bei einem spek-
takulären Polizei-Großeinsatz im Pariser Vorort Saint-Denis getötet werden ...
Dadurch wurden wahrscheinlich weitere geplanten Attentate vereitelt, denn in der
Pariser Wohnung waren automatische Waffen und Granaten gebunkert. Die
nächsten Ziele könnten lt.Tageszeitung “Österreich” das Einkaufszentrum Les
Quatre Temps und der Flughafen Charles de Gaulle gewesen sein. Die Ermittler
glauben außerdem, dass Abaaoud auch für vier Anschläge in der Vergangenheit
verantwortlich war ...
Dreimonatiger Ausnahmezustand in Frankreich beschlossen: Freitagabend
stimmte das Parlament einer entsprechenden Vorlage zur Verlängerung des
Ausnahmezustands einstimmig zu. In dieser Zeit erhalten die Sicherheitsbehörden
erweiterte Befugnisse. Dazu gehören Möglichkeiten zur Sperre von Internetseiten,
zur Auflösung radikaler Moscheevereine und zur Einschränkung der Bewegungs-
freiheit.
Weitere Details und Hintergründe, Rückblick ....
In einem Vorort von Paris ist nun ein Sprengstoffgürtel gefunden worden, der
dem gesuchten flüchtigen Attentäter Salah Abdeslam gehören könnte. Gleich-
zeitig ist nun eine Debatte über mehr Videokameras in Paris ausgebrochen und
auch eine Beschränkung von Bargeldabhebungen (?!!) soll nun kommen ...
Ausnahmezustand in Brüssel:
Am Sonntag (22.11.) abend, kurz bevor die Polizeiaktion begann, hatte der
Nationale Sicherheitsrat beschlossen, die höchste Terrorwarnstufe für die
belgische Hauptstadt, die auch Hauptsitz der EU-Zentrale ist, beizubehalten. Die
Schulen, die Universitäten und die Kindertagesstätten blieben ebenso geschlossen
wie viele große Einkaufszentren. Die Metro fuhr nicht – nun schon den dritten Tag
in Folge. Der Busverkehr war gestört, weil zahlreiche Busfahrer aus Angst nicht
zur Arbeit kamen oder weil sie auf ihre Kinder aufpassen mussten. Einige große
Unternehmen empfahlen ihren Angestellten von vornherein, zu Hause zu bleiben
und von dort aus zu arbeiten ....
Hier einige persönliche Eindrücke vom momentanen Leben in Brüssel ...
Sowie einige Bilder dazu ...
Anmerkung: Einerseits ist es natürlich besser einige Tage im “Ausnahmezustand”
zu leben, wenn dadurch ein Terroranschlag, der möglicherweise viele Menschen-
leben fordern würde, verhindert werden kann. Andererseits sollte damit sicher auch
nicht übertrieben werden, da dadurch eventuell auch unnötig Angst und Verun-
sicherung geschürt wird. Was sagt ein Terrorismus-Experte dazu ...
Und hier einige Kommentare dazu ....
In Österreich wird nun darüber debattiert, wie der Staat gegen mutmaßliche
Dschihadisen vorgehen könnte. Laut Innenministerium gibt es zwar momentan
keine konkreten Hinweise auf eine Gefährdung, Terrorereignisse können jedoch
auch in Österreich nicht ausgeschlossen werden. Innenministerin Mikl-Leitner
fordert nun Hausarrest und elektronische Fußfessel für potenzielle Terroristen.
Terror- und Geheimdienstexperte Beer fordert sogar eine temporäre Haft,
wenn sogenannte “Gefährder” nachweislich für den Jihad tätig waren ...
Aber, was ist eigentlich ein “Gefährder” - und gibt es dazu rechtliche
Grundlagen? Oder wird hier der Rechtsstaat ausgehebelt ....
zuletzt aktualisert: 24.11.