Isis (von ägypt. Aset) ist eine Göttin der ägyptischen Mythologie. Sie war die
Göttin der Geburt, der Wiedergeburt und der Magie, aber auch Totengöttin.
Popularität und Ansehen erlangte sie, gemeinsam mit ihrem Gemahl Osiris und
ihrer Zwillingsschwester Nephthys, durch den sogenannten Osiris-Mythos        
und den Isis-Hymnus.
Isis wurde noch von den in Ägypten lebenden Griechen und Römern bis in die
christliche Zeit hinein verehrt.
Der Osiris-Mythos hat gerade in der heutigen (End- bzw. Wende-)Zeit eine
besondere Bedeutung (mehr dazu siehe weiter unten ... ).
Bedeutung der Göttin in Ägypten
Die Göttin Isis wird immer als Schutzherrin, Bewacherin und Betreuerin aller
Wesen beschrieben, die leiden oder in großer Sorge sind. Aus diesem Grund wurde
sie als mütterliche Göttin, als Göttin der Genesung, des Schutzes und der Magie
angesehen.
Gemäß dem berühmten Osiris-Mythos wurde Isis auch als Totengottheit und als
die Göttin der Reanimation verehrt. Dies zeigt sich deutlich in mehreren
Sargtexten des Neuen Reiches, in denen der Verstorbene um magische
Unterstützung durch Isis bittet, wenn er vor dem Unterweltgericht angeklagt wird.
Die Ägypter hatten große Sorge, dass sie beim Betreten der Anderswelt ihre
menschlichen Fähigkeiten, wie zum Beispiel Sehen, Sprechen, Hören und
unabhängiges Denken, verlieren könnten. Isis sollte alle Dämonen abwehren, die
für das Verlorengehen der menschlichen Fähigkeiten verantwortlich waren.
Aber in erster Linie wurde Isis als himmlische Muttergestalt verehrt. Der Kult
von Isis und Osiris beschreibt Isis als Mutter diverser Gottheiten wie Ihi, Horus
und auch als Mutter des verstorbenen Königs.
Die Mutterschaftsfunktion der Isis wird unter anderem eindrucksvoll in dem
Papyrus Westcar (13. Dynastie) beschrieben, in dessen Erzählung sie ihre Magie
benutzt, um die Geburt von drei künftigen Königen vorauszusagen und zu
unterstützen.
Innerhalb der Götterschaft genoss Isis eine ganz besondere Rolle: Sie war die
einzige Göttin mit magischen Kräften. In Sargtext-Spalte 147–148 fürchtet die
schwangere Isis das eifersüchtige und rachsüchtige Verhalten ihres (Halb-)Bruders
Seth. Als der Schöpfergott Atum sie fragt, warum sie und ihr noch ungeborener
Sohn besonderen Schutzes bedürften, kann sie Auskunft über die zukünftige Rolle
von Horus geben und glaubhaft darlegen, warum Seth versuchen könnte, Horus zu
töten. Atum ist verblüfft und fragt Isis, wie sie das wissen könne. Isis erklärt dies
mit ihrer magischen Kraft: „Ich bin Isis, der magische Ach,                 
und ich habe
mehr Weisheit als jeder andere Gott“ (Quelle: Wikipedia)
Isis in der Astrologie
Der Planet Isis hat in der Astrologie eine ähnliche Bedeutung.  Isis (auch
Transpluto genannt)  symbolisiert das göttlich-weibliche Prinzip und die Fähigkeit
zu bedingungsloser, selbstloser Liebe, die alles zu wandeln und zu erlösen vermag.
Isis steht aber auch ähnlich wie Pluto für Transformation und Wiedergeburt sowie
für magische, übersinnliche, heilende und therapeutische  Fähigkeiten.  Viele
Menschen mit einer stark betonten Isis in ihrem Horoskop müssen in ihrem Leben
den Weg der Transformation gehen (oft mit Hilfe einer Psychotherapie), wobei sie
oft in schicksalhafter Weise auf Menschen treffen, die sie auf diesem Weg unter-
stützen - egal ob es sich dabei um den/die Partner/in, einen „Seelenarzt“/Psycho-
therapeuten oder die eigene Mutter handelt ….
Der Planet Isis zieht seine Bahn  jenseits von Pluto (die Bahn wurde bereits
berechnet, der Planet selbst jedoch noch nicht gesichtet) und so symbolisiert Isis
vor allem den Menschen, der den Tod/die “Hölle” (= Pluto) überwunden hat und
sich seiner eigenen Göttlichkeit und Unsterblichkeit bewusst geworden ist.
Ulrike Volkmer beschreibt die astrologische Bedeutung des Isis-Prinzip
folgendermaßen:
“Isis hat niemals Anteil an Macht- und Rangordnungskämpfen, sie versucht zu
retten und aufzurichten. Höhere intuitive Vernunft macht der Zerstreuung ein Ende
und lenkt wieder die Aufmerksamkeit auf das Ganzsein.
Isis bringt die zuweilen mit Extase und Chaos erreichte Erfahrung der Trans-
zendenz außersinnlicher Wahrnehmung und fördert die Durchlässigkeit, Ver-
feinerung und Kreatitvität. Zudem besitzt sie heilende Zauberkräfte und wird als
Herrin von Himmel und Erde angesehen, die das bei der Geburt dem Menschen
vorbestimmte Schicksal ändern kann.
Isis ständiges Bemühen um Ganzheit und Ausgleich lässt Entsprechungen zum
Waage-Zeichen zu. Selbst heftige Aktivitäten (chaoserzeugende Kräfte) gilt nur
dem Ziel, die Ruhe, den Ausgleich wieder herzustellen, die Druckunterschiede
wieder auszugleichen (dies gilt auch für die Wirkung des Planten Isis, die bei
Erdbeben beobachtet wurde).
Isis trägt auf ihrem Haupt oft ein Kuhgehörn (oder eine Sichel) mit der Sonne
darin; so trägt sie das Licht durch die nächtliche Finsternis. Auch hierin wird das
zur Ganzheit Führende deutlich, das ewig Zusammenführende. Das Kuhgehörn
könnte man auch mit dem weiblichen Tierkreis-Prinzip Stier in Verbindung
bringen, dem Venus-Domizil, das die lebenzeugende Sonne auffängt.
So vereinigt Isis die weibliche Venus (oder Mond) und die aktiv männliche Seite,
gemäß dem aktiven Waagezeichen.” (Lebendige Astrologie”, S.142)
Bedeutung des Osiris-Mythos in unserer Zeit 
Der Osiris-Mythos,                  
der vom Tod und  Zerstückelung des Osiris durch
seinen Gegenspieler Seth (=Satan) handelt -  sowie seine Rettung und Wieder-
belebung durch Isis -  ist auf tiefenpsychologischer Ebene als „Geburt eines neuen
Menschen“ im Sinn einer seelisch-geistigen Wiedergeburt zu verstehen, nachdem
der „alte Mensch“ der „Zerstückelung“ anheimfiel (wie dies zum Beispiel auch bei
einer Psychotherapie der Fall ist, wo auch die Seele “analysiert”/”zerlegt” wird,
bevor sie geheilt werden kann). Und auch Schamanen müssen sich im Laufe ihrer
Ausbildung einer „Einweihungs-Prüfung“ (Initiation)  unterziehen, bei der sie
psychisch „sterben“, bevor sie (auf einer „höheren psychisch-geistigen Ebene“) als
„Eingeweihte“ und „Heiler“ „wiedergeboren“ werden ...
Kollektiv gesehen hat der Osiris-Mythos gerade heute (in der Übergangszeit zum
neuen Zeitalter) eine besondere Bedeutung.  Denn die Erdenmenschheit durchläuft
diesen Prozess momentan auf kollektiver und gesellschaftlicher -  und gleichzeitig 
auch auf individueller - Ebene. Denn das seit Jahrtausenden vorherrschende
männlich-analytische Prinzip mit seinen Machtkämpfen und rein intellektuellen
„Verstandesdenken“, das nichts “Höheres/Metaphysisches” anerkennt, hat die Erde
und alles Leben auf ihr nun an den Rand der Selbstzerstörung gebracht. Denn, wie
Gisela Schoeller richtig schreibt: “Wo männlich-rationales Bewußtsein sich abso-
lut setzt und seine Macht ohne Verbindung zur göttlichen Tiefenenergie (Höheres
Selbst, im Sinne “Ich und der Vater sind eins”) entfalten möchte, da wird techni-
scher Fortschritt wichtiger als Menschen und als die Erhaltung der Schöpfung.” 
“Retten“ kann uns nun nur noch ein verstärktes Hinwenden und Anwenden des
weiblichen Prinzips der Liebe, des Mitgefühls und der  „Weisheit des Herzens“  
(das im alten Ägypten von der Göttin Isis verkörpert wurde ...).
Auch der Osiris-Mythos handelt von dieser Thematik, siehe ...  
Isis, schwarzer und weißer
Marmor, römisch 1. Hälfte 2.
Jh. n. Chr. (nach griechischem
Vorbild des 4. Jh. v. Chr.), aus
Neapel; Kunsthistorisches
Museum Wien, Antiken-
sammlung, Inv.-Nr. I 158.
(Wikipedia, Photo: Andreas
Praefcke)
Isis mit ihrem Sohn Horus
© April 2015 Elisa