Wie gefährlich ist die FPÖ für unsere Demokratie?
Hans-Henning Scharsach, Experte für Rechtspopulismus, Rechts-
extremismus und Neonazismus warnt in seinem neuen Buch “Stille
Machtergreifung - Hofer, Strache und die Burschenschaften” vor einer
eventuellen Regierungsbeteiligung der FPÖ.
Er schreibt in der Einleitung: „Norbert Hofer ist Burschenschafter. Sein 
Präsidentschaftswahlkampf könnte den Weg bereitet haben für tief-
greifende Veränderungen mit unabsehbaren Folgen für die Gesellschafts-
ordnung, das politische System sowie die wirtschaftliche Entwicklung
Österreichs und der Europäischen Union. Daher dieses Buch, das anhand
belegbarer und jederzeit überprüfbarer Zahlen, Daten und Fakten aufzei-
gen soll, was Österreich droht, wenn deutschnationale schlagende
Burschenschafter die Macht übernehmen würden.”
Denn in der FPÖ sind bereits Burschenschaften an der Macht: Das
sechsköpfige Führungsgremium (Bundesparteiobmann und fünf Stell-
vertreter) besteht mit einer Ausahme aus deutschnationalen schlagenden
Burschenschaftern. Im Parteivorstand verfügen die völkischen Korpor-
ierten mit 20 von 33 Stimmen über eine satte Mehrheit. Im Parlament
hatte der Burschenschafter-Anteil unter Haider 11 Prozent betragen,
bevor er unter Strache in Etappen auf fast die Hälfte (28 von 38) stieg.
Doch das wird weitgehend geheim gehalten – denn wir sollen nicht
wissen, wen wir wählen, so der Rechtsextremismus-Experte. Er bringt
dazu ein Beispiel eines scheinbar harmlosen Vorfalls an einer Linzer
Schule (in Oberösterreich sitzt die FPÖ bereits in der Landesre-
gierung...) ...
In einem Erkenntnis hat der österreichische  Verfassungsgerichtshof
1985 festgestellt: „Die kompromisslose Ablehnung des Nationalsozialis-
mus ist ein grundlegendes Merkmal der wiedererstandenen Republik.
Österreichs deutschnationale schlagende Verbindungen (die deutlich
extremer ausgerichtet sind als die Mehrzahl der deutschen Burschen-
schaften) scheinen sich daran nicht gebunden zu fühlen ...
Hans-Henning Scharsach weist auch darauf hin, dass die von Wissen-
schaftlern vielfach vertretene Meinung, die ideologische Ausrichtung von
Burschenschaften sei unterschiedlich radikal und schwanke zwischen
neonazistisch und national-konservativ, nicht richtig ist. Informanten aus
dem Burschenschafter-Milieu sprechen von einer „weitgehenden ideo-
logischen Homogenität“, die durch verbindliche Statuten der Dachver-
bände vorgegeben und durch Konformitätsdruck aufrechterhalten wird,
der nur in Ausnahmefällen auf echten Widerstand stößt.
Vermeintliche Unterschiede ergeben sich aus der öffentlichen Darstel-
lung. Während große und zahlenmäßig starke Burschenschaften durch
Publikationen, gedruckte Einladungen und aufwendige Internet-Auftritte
Einblicke in ihr ideologisches Innenleben geben, arbeiten kleine Bur-
schenschaften nach Art politischer Stammtische weitgehend im Verbor-
genen.
Zu den kleinen Burschenschaften zählt gemäß Scharsach auch Norbert
Hofers Burschenschaft „Marko-Germania zu Pinkafeld“, über die
nur wenig bekannt ist ...
Weitere Informationen zu den Burschenschaften ...
zur FPÖ ...            
und  HC Strache ...
10.10.2017