So war er für die einen der glorreiche, mutige Revolu-
tionär, ein edler Kämpfer, der sich für die Rechte der
Armen einsetzte und sich – ähnlich wie David gegen
Goliath - erfolgreich dem Kapitalismus und der Super-
macht USA entgegenstellte.
Für andere war er hingegen ein skrupelloser Diktator, ein Demagoge und
politisches Chamäleon, der mit absoluter Macht ein ganzes Land regierte als
sei es seine private Finca.
Was entspricht nun der Wahrheit? Wer war Fidel Castro wirklich? Die Antwort
darauf ist umso schwieriger, weil der „Máximo Lider“ (= größte Führer), wie er
auch genannt wurde, aus seinem Privatleben ein großes Geheimnis machte.
Allerdings: wer etwas verheimlicht, hat meist auch etwas zu verbergen. Und
das traf auch auf Fidel Castro zu.
Das Wissen darüber verdanken wir unter anderem Juan Reinaldo Sánchez
ehemaliger langjähriger Leibwächter Castros, der in seinem Buch “Das
verborgene Leben des Fidel Castro“ enthüllt, wie der große „Comandante“
tatsächlich lebte und dachte.
So ermöglicht das Buch umfassende Einblicke in das private und politische
Leben Castros, die den kubanischen Revolutionsführer zum Teil in einem gänz-
lich anderen Licht erscheinen lassen, als er sich öffentlich darstellte – und die
bestätigen, dass Fidel Castro ohne Zweifel einer der größten Diktatoren des
vergangenen Jahrhunderts war.
So besaß der kubanische Revolutionsführer – entgegen seinen Behauptungen,
dass er ein einfaches Leben führe und „nicht mehr als neunhundert Pesos im
Monat zur Verfügung habe“ - ein milliardenschweres Vermögen und Besitz-
tümer wie ein König. Unter anderem eine Privatinsel in der Schweinebucht,
eine sündhaft teure Yacht und zwanzig luxuriös ausgestattete Immobilien, die
über ganz Kuba verteilt waren …
Und während sein Volk darbte und unter Hunger und Lebensmittelknappheit
litt, besaß der „Comandante“ ein milliardenschweres Privatkonto, über das er
frei verfügen konnte …
Das brauche er, so die Rechtfertigung des „Máximo Liders“, um seine Revolu-
tion voranzutreiben und aufrecht zu erhalten. Denn schließlich musste sich der
kubanische Staatschef gegen die übermächtige USA behaupten.
Und diese „Revolution“ gegen den Kapitalismus nahm Fidel Castro sehr
ernst. Er sah diese als seine ihm “von-Gott-gegebene-Mission” und wollte sie
auch international vorantreiben. Um diesen persönlichen Kampf des
“kubanischen Revolutionsführers” gegen die Vereinigten Staaten von Amerika
in vollem Umfang zu erfassen, muss man zuerst die spezielle (ausbeuterische)
Haltung von den USA zu Zentral- und Südamerika (ihren sogenannten
“Hinterhof”) kennen, siehe ...
Vor allem in Südamerika, aber auch in Afrika (z.B. in Angola) engagierte sich
der “Máximo Lider” – zumeist verdeckt, manchmal aber auch ganz offen …
So war der kubanische Revolutionsführer während des „Kalten Krieges“
tatsächlich einer der größten Widersacher der USA.
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