Dr.Parti war ein sehr erfolgreicher und bekannter Herzspezialist, weshalb er mit
der Zeit so viel verdiente, dass er sich schließlich eine palastartige Villa leisten
konnte sowie Mercedes- und Lexus-Limousinen. Doch das machte ihn nicht zu-
friedener. Im Gegenteil, Rajiv Parti wurde immer materialistischer und geld-
gieriger. Auch seine Patienten berachtete er mit der Zeit nur noch als „Profit-
center“…
Und er hielt sich für unverwundbar, denn er war ja Arzt...
Doch im Jahr 2008 zerplatzte dieser Mythos. Bei einer Untersuchung wurde bei
Rajiv Parti Prostatakrebs festgestellt. Obwohl er sich bei einem der besten Prosta-
tachirurgen des Landes operieren ließ, mißlang die Operation. Damit begann ein
jahrelanges Leiden, das schließlich zu Depressionen und einer schweren Medika-
mentensucht führte …
Dr.Parti musste schließlich im Dezember 2010 notoperiert werden. Während dieser
Operation hatte Rajiv Parti eine sogenannte „Nahtoderfahrung“, die sein Leben
vollkommen verändern sollte …
Als Rajiv Parti vor der Operation das Narkosemittel verabreicht wurde, befand er
sich plötzlich außerhalb seines Körpers knapp unter der Zimmerdecke und konnte
von dort aus seine eigene Operation beobachten ...
Nach einiger Zeit verschwanden der Operationssaal und die Szene mit seiner
Mutter – und plötzlich befand sich Parti am Rande der Hölle ...
Doch Rajiv Parti hatte Glück. Er wurde nicht in die Hölle hineingezogen, sondern
bekam eine zweite Chance gegeben. Und es war ausgerechnet sein verstorbener
Vater, der ihn nun rettete. Dazu muss man wissen, dass dieser immer außeror-
dentlich streng war und seinen Sohn teilweise auch schwer misshandelte.
Doch nun, im Jenseits, war der Vater wie ausgewechselt und ausgesprochen
mitfühlend und liebevoll: „Ich erkannte ihn sofort, obwohl er mindestens dreißig
Jahre jünger aussah als damals kurz vor seinem Tod. Sein Haar war pechschwarz,
und er wirkte schneidig und gepflegt in seiner offiziellen Uniform als Leiter der
zivilen Luftaufsicht. Der Blick in die Hölle und das Zusammentreffen mit meinem
Vater erschütterten mich zutiefst. Mein Schock muss offensichtlich gewesen sein,
denn mein Vater nahm meine Hand und führte mich von diesem Höllenschlund
weg, als sei ich ein kleiner Junge. Er legte den Arm um ich und versuchte, mich zu
trösten. Dieser Akt des Mitgefühls war beängstigend. Mir wurde klar, dass ich
mich an keine einzige Gelegenheit erinnern konnte, bei der mein Vater mich
getröstet hatte, als ich ein Kind war. Wie viele indische Väter seiner Generation
und der davor hatten er und mein Großvater mich immer nur berührt, um mich zu
bestrafen.“ (S.57*)
Und Rajiv Parti wurde von Erinnerungen an seine Kindheit überschwemmt.
Schmerzliche Erinnerungen, die von Angst vor dem gefürchteten Vater bestimmt
waren.
Anstatt sich über die Wiedervereinigung im Jenseits zu freuen, durchlebte Parti
noch einmal eine Situation, die sich während seiner High-school-Zeit ereignet
hatte. Er hatte damals drei Tage Schule geschwänzt. Sein Vater verprügelte ihn
daraufhin so stark mit einem Kricketschläger, dass er drei Wochen nicht zur
Schule gehen konnte.
Doch plötzlich verstand Rjiv Parti, warum sein Vater das damals getan hatte, denn
nun im Jenseits erlebte er nicht nur, wie er sich gefühlt hatte, sondern auch was
sein Vater dabei empfunden hat: „Ich spürte seinen Zorn und seine Enttäuschung,
als seien es meine eigenen Empfindungen. Es war eine verwirrende und schmerz-
liche Perspektive, weil ich alles fühlen und sehen konnte, was mir angetan worden
war, aber gleichzeitig auch alles erlebte, was er in diesen überhitzten Momenten
gefühlt und gesehen hatte. Was ich da im Kopf meines Vaters entdeckte, war nicht
etwa Hass, sondern Angst. Er hatte Angst, dass ich meine intellektuellen Talente
nicht nutzen und stattdessen den „linken Weg“ – ein indischer Ausdruck für den
falschen Weg – wählen könnte. Und zum ersten Mal verstand ich auch, woher
seine Befürchtungen kamen. Er hatte in seinem Leben zwar nicht den linken Weg
gewählt, den rechten aber auch nicht. Vielmehr war er durch eine Reihe von his-
torischen Ereignissen gezwungen worden, seinen eigenen Weg zu finden.“ (S.59ff.*)
Die traumatischen Erlebnisse des Vaters
Denn wie viele Inder seiner Generation hatte Partis Vater die Unabhängigkeit -
und gleichzeitige Teilung von Indien und Pakistan - miterlebt.
Die schrecklichen Erlebnisse während seiner Flucht hatten sein ganzes restliches
Leben geprägt ...
Gib die Wut nicht an deinen Sohn weiter
Und Rajiv Parti erkannte noch etwas im Jenseits, dass Wut und Gewalt von einer
Generation auf die andere weitergegeben wird: „Zum ersten Mal war mir klar,
dass sein Vater ihn genauso misshandelt hatte wie mein Vater uns. Visionen von
seinem Leid als Kind kamen mir in den Sinn, während ich den Schmerz spürte, den
er empfunden hatte, als er brutal verprügelt worden war.
Das Bedürfnis, andere zu bestrafen, kommt mir so engstirnig vor, dachte ich.
Wut ist immer so, sagte mein Vater. Man ist in der Regel nicht wegen eines
einzigen Ereignisses wütend. Die Wut wird vielmehr vom Vater an den Sohn
weitergegeben. Wenn du das weißt, kannst du es beenden. Du kannst einfach
beschließen, nicht wütend zu sein.
Ich sah seinen Vater neben ihm, jünger und stärker, als ich ihn aus meiner
Kindheit in Erinnerung hatte. (…) Er schaute meinen Vater keineswegs schief an,
als er die Familientradition der Wut offenbarte. Er bestätigte sie mit einem Nicken,
und einen Moment lang konnte ich auch den Schmerz in seinem Leben spüren. Ich
wusste, dass hinter ihm eine ganze Reihe von Ahnen stand, deren Väter sie alle mit
Wut erfüllt hatten. Auch ich spürte sie irgendwo in meiner Nähe. Sie strahlten Ver-
ständnis und Empathie für die Generationen vor ihnen aus, die sie mit der Wut-
krankheit angesteckt hatte.
Aber jetzt spürte ich, wie mein Vater mir sein Mitgefühl entgegenbrachte.
Gibt die Wut nicht an deine Söhne weiter, teilte er mir mit.
Beschämt schaute ich meinen Vater an, und er erwiderte meinen Blick mit Liebe
und Freundlichkeit. Ich bin noch schlimmer als mein Vater, und er war schlimmer
als seiner. Dieser Gedanke traf mich wie ein Blitz, und mit ihm blitzten all die Mo-
mente auf, in denen ich wütend geworden war, statt mich vernünftig zu verhalten.
Werde ich zu den Lebenden zurückkehren? Fragte ich mich. Wenn ja, dann muss
ich mein Augenmerk auf die Liebe richten. Ich muss den Teufelskreis der Wut und
des Zornes in meiner Familie durchbrechen.“ (S.64ff.*)
Sein Vater gab ihm dazu noch zwei wichtige Leitsätze mit auf den Weg: „Liebe ist
das Wichtigste auf der Welt. Liebe ist die beste Disziplinierungsmaßnahme, denn
Freundlichkeit beflügelt den Respekt.“
Und: „Wir alle haben einen Grund, wütend zu sein – oder nicht. Wut ist etwas,
wofür wir uns entscheiden.“
Rajiv Parti wurde aber während seiner Nahtoderfahrung auch gezeigt, dass die
Ursachen für negative Verhaltensmuster nicht nur in der Kindheit liegen, sondern
vielfach auch auf frühere Leben zurückgehen und oft auch karmische Ursachen
haben.
So wurden ihm als nächstes zwei frühere Inkarnationen gezeigt, die ebenfalls
einige Geschehnisse in seinem jetzigen Leben erklären ...
Begegnung mit den ERZENGELN
Nach dieser Rückschau in frühere Leben befand sich Rajiv Parti wieder in dem
Tunnel. Vor ihm war ein helles Licht, auf das er sich zubewegte.
Und dann tauchten plötzlich zwei Wesen neben ihm auf, die sich ihm als Erzengel
Michael und Raphael offenbarten: „Da tauchten zwei engelgleiche Gestalten im
Tunnel auf. Von ihnen ging eine mächtige Kraft aus – ihr Charisma und ihre
Energie hatte etwas Magisches. Ich näherte mich ihnen mit Ehrfurcht, wie sie da so
über mir schwebten und mich mit Freude und Zuversicht anlächelten. Telepathisch
stellen sie sich mir als Michael und Raphael vor, die Erzengel aus der Bibel.
Weil ich die Bibel gelesen hatte, fürchtete ich mich nicht vor diesen Engeln. Aber
sie begegneten mir als mächtige spirituelle Wesen, und sie waren zweifellos Engel.
Erst durch spätere Nachforschungen fand ich heraus, dass der Heilige Michael der
Beschützer der Menschen ist und der Engel, der die Türen öffnet, und der Heilige
Raphael ist der Engel der Heiler.
Sie verkündeten, sie seien meine Schutzengel, Helfer, die von der anderen Seite
gekommen waren, um Menschen wie mich zu führen. Im Nu hoben sie mich hoch
und begleiteten mich zu einem Lichtwesen, das in dem gleißenden Dunst aus Licht
vor meinen Augen auftauchte.(….)
Das Licht war noch weit entfernt, und während wir uns ihm näherten, stiegen wir
immer höher und kamen zu einer Wiese, grün wie Smaragde und übersäht mit
Rosenbüschen voll tiefroter Blüten. Das Gras und die Rosen dufteten so süß, dass
ich übedrglücklich war vor Wonne. Ein kristallklarer Wasserlauf plätscherte rein
und kühl durch die Wiese, und von den fernen Bergen wehte eine sanfte Brise. In
der Sphäre um mich herum erklang ein tiefes „Om“, als würde es von der Natur
selbst angestimmt und als sei es der uranfängliche Ton.“ (S.83ff.*)
Doch als die Reise immer höher ging, in immer höhere Sphären, wurden diese
immer formloser, bis sie schließlich von einer Landschaft aus klarem Licht
umgeben war.
Die Erzengel beschreibt Rajiv Parti folgendermaßen: „Die Erzengel sahen aus wie
Menschen und waren gleichzeitig so weit von allem Menschlichen entfernt, wie es
nur geht. Sie schimmerten vor Licht und besaßen eine Art dichter Transparenz, die
sie durchscheinend und körperhaft zugleich wirken ließ. Michael hatte einen bläu-
lichen Farbton und lange Haare. Raphael war grünlich und trug eine Mütze. Hier,
in der Atmosphäre der reinen Liebe, strahlten sie eine Macht aus, die fast alles
überwältigen konnte, wie mir klar wurde. Sie hatten die Oberhoheit über die Liebe
und ein umfassendes Wissen darüber, wir sie wirkt. Für diese Engel und die ande-
ren, die sicher auch anwesend waren, war die Atmosphäre der reinen Liebe ihr
Lebensatem, die saubere Bergluft des Himmels.“
Dann erreichten sie das Lichtwesen: „Vor mir sah ich eine silberblaue Gestalt, der
man nicht ansehen konnte, ob sie männlich oder weiblich war. Diese Gestalt war
groß und strahlte eine gewisse Vertrautheit aus. (…) Ich kannte dieses Lichtwesen
sehr gut, aber gleichzeitig war es neu für mich. Dennoch, als es mich in seinen
Raum aufnahm und mich in sein blaues Licht einhüllte, wusste ich, dass ich geliebt
wurde dass es mehr über mich wusste als ich über es. Ich war eingehüllt in sein
umfassendes Wissen. (…) Je mehr ich von dem Lichtwesen umhüllt wurde, desto
deutlicher war der Gesang des „Om“ zu hören. Auf einmal kommunizierte ich mit
und in dem Lichtwesen. Ich bin eins mit dem Universum, dachte ich. (…)
Während ich sicher in eine Decke aus reiner Liebe eingehüllt war, teilte mir das
Lichtwesen telepathisch mit: Du musst dir dein Leben noch einmal anschauen. Es
ist wichtig, darüber nachzudenken, was du jetzt ändern solltest. (…)
Das bescherte mir einen weiteren schmerzlichen Lebensrückblick, der mich an
Dinge erinnerte, die ich getan oder gedacht hatte und auf die ich nicht stolz war.
(…)“
Ich fühlte mich klein und schämte mich und erwartete, dass das Lichtwesen etwas
tun würde … doch was eigentlich? Meine Seele durchschütteln? Mich eindamp-
fen? Mich zur Hölle schicken?
Ich hatte keine Ahnung, womit ich rechnen sollte. Doch statt etwas Schlimmes zu
erleben, spürte ich ganz tief in mir die Liebe, die von dem Lichtwesen ausging (…)
Für dich wird alles gut werden, sagte das Lichtwesen und versicherte mir auch,
dass ich bald in mein irdisches Leben zurückkehren würde. Doch dort würde es
eine Veränderung geben, sagte das Wesen: Ab jetzt wirst du ein Heiler der Seele
sein. (…)
Ich war weder schockiert noch erstaunt darüber, dass ich mein Leben verändern
musste. Das Lichtwesen war mächtig und weise, und ich wusste, dass ich akzep-
tieren würde, was immer es mir als tragende Säule meines künftigen Lebens offen-
barte.
Die Mission als “Heiler der Seele”
Aber da war etwas, das das Lichtwesen gesagt hatte, was mir Unbehagen bereitete.
Was ist bewusstseinsbasiertes Heilen? Fragte ich. Wie kann ich etwas praktizie-
ren, von dem ich gar nicht weiß, was es ist?
Das Wesen war sehr geduldig. Es erklärte mir, dass es sich beim bewusstseinsba-
sierten Heilen um die Behandlung von Krankheiten mit geistigen Mitteln handelt.
Geistige Zermürbung ist die Ursache vieler Krankheiten, und die betroffenen Men-
schen nehmen in dem fehlgeleiteten Bemühen, ihre geistige Stärke wiederzuge-
winnen, Zuflucht zu Drogen oder Alkohol oder schädlichen Verhaltensweisen.
Diese Substanzen und Verhaltensweisen funktionieren nicht, sagte das Wesen.
Menschen versuchen immer, sich geistig dadurch aufzubauen, dass sie alle mög-
lichen Substanzen zu sich nehmen oder schlechte Verhaltensmuster an den Tag
legen, etwa indem sie andere kontrollieren, ihre Wut austoben oder sich exzes-
siven Sex hingeben, der mit Liebe nichts zu tun hat.
Auch wenn sie ganz genau wissen, dass diese Substanzen und Verhaltensweisen
nicht funktionieren, bleiben sie dabei, weil sie süchtig danach geworden sind.
Dann kann es passieren, das der Geist irgendwann ganz erschöpft ist.
Gleich und Gleich erkennt sich gut, sagte ich mir. Weil ich die Probleme selbst
hatte, kann ich sie besser behandeln.
Das Lichtwesen lachte telepathisch, als es hörte, was ich dachte. Und es sagte, ja,
wegen meiner eigenen Abhängigkeiten und der Erleuchtung sowie der Energie-
übertragung, die ich jetzt erhielt, sei ich bereit, mich in das Reich der spirituellen
Medizin zu begeben.“ (S.85 ff.*)
Das Lichtwesen offenbarte sich Rajiv Parti Jahre später als Christus ...
Rajiv Parti war übrigens eineinhalb Jahre nach seinem Nahtoderlebnis körperlich
vollkommen wieder hergestellt: „Die Infektion in meinem Unterleib war schon
innerhalb weniger Tage nach meiner Operation nahezu abgeklungen und kam nie
wieder. Die Ärzte waren erstaunt, mit welcher Geschwindigkeit die Infektion zu-
rückging, und entließen mich noch in derselben Woche aus dem Krankenhaus..“
(S.221ff.*)
Auch von seiner Medikamentensucht war Dr.Parti plötzlich geheilt. Er hatte
einfach kein Verlangen mehr nach Antidepressiva und Schmerztabletten …