Ukraine-Konflikt -  Chronologie
Juli 2014
Trotz anfänglicher Versprechungen des neu gewählten ukrainischen
Präsidenten Poroschenko, mit den “Separatisten” und mit Putin das
Gespräch suchen zu wollen, ist bis jetzt nichts dergleichen passiert. Es
scheint, als sei er in Wahrheit genauso wenig wie die restliche Regierung
in Kiew (in der nach wie vor rechtsextremistische Gruppierungen
vertreten sind), an einer friedlichen Lösung des Konflikts interessiert.  Im
Gegenteil, es wird mit voller Härte gegen die “Aufständischen” in der
Ostukraine vorgegangen, die er als “Terroristen” bezeichnet, obwohl diese
bis jetzt keinerlei “Terrorakte” begangen haben. Die Besetzung
verschiedener Verwaltungsgebäude in ostukrainischen Städten erfolgte
vorwiegend friedlich - und teilweise mit Unterstützung der dortigen
Bevölkerung!
Und auch die Politik und Retorik gegenüber Putin und Russland hat sich
keineswegs geändert, sondern verschärft sich nun (Juli 2014) sogar
wieder. So unterstellte Poroschenko Russland unter anderem, am
Abschuss eines ukrainischen Militärflugzeuges Schuld zu sein -  Beweise
dafür gibt es allerdings nicht ...
Es ist natürlich möglich, dass die prorussischen Separatisten von Russland
unterstützt werden, doch bis jetzt wurden nur Behauptungen aufgestellt,
Fakten fehlen ....  Und es existieren eigenartiger Weise auch kaum
Berichte oder Reportagen von westlichen Medien oder Journalisten
darüber, was in der Ostukraine tatsächlich geschieht.
Jedoch  gibt es zumindest einen Tatsachenbericht: nämlich von einem 
britischen Journalisten, der drei Wochen in der Oblast Donezk war, um
herauszufinden, wer dort kämpft und warum. Und das, was er gesehen hat,
weicht erheblich von dem ab, was von der Kiever Regierung - und auch
von den USA und der EU - immer wieder behauptet wird: nämlich, dass
die prorussischen Aufständischen von Russland unterstützt werden ..
13.8.2014
Und der Bürgerkrieg in der Ostukraine geht unvermindert weiter. Nun hat Putin
einen Hilfskonvoi, bestehend aus 280 !! Lastwagen von Moskau Richtung Ostukraine
losgeschickt. Dieser wurde natürlich von Kiev, aber auch von der USA und EU, 
sofort heftig kritisiert und Putin unterstellt, er wolle damit heimlich Waffen
an die Separatisten liefern ...  (Nun, ich denke, das wird sich bei der Grenz-
kontrolle leicht überprüfen lassen ...)
Gemäß dem russischen Außenminister Sergej Lawrow wurde der Konvoi in
Übereinstimmung mit der ukrainischen Führung und dem Internationalen Komitee
vom Roten Kreuz (IKRK) losgeschickt. Kiew habe versichert, in dem von ihm
kontrollierten Gelände für die Sicherheit der Hilfsgüter zu sorgen. Insgesamt entsendet
Russland lt. Medienberichten 2000 Tonnen Hilfsmittel, darunter Medikamente, Lebens-
mittel und Stromgeneratoren.
Kiev hat nun doch zugestimmt, den Hilfskonvoi unter bestimmten Bestimmungen über
die Grenze zu lassen. Die Hilfsgüter sollen zunächst in die Großstadt Lugansk gebracht
werden. Dort würden sie am dringendsten erwartet, sagte Separatistenführer Andrej Purgin.
Der Regierung in Kiew warf er vor, alles zu tun, um die Lieferung nach Lugansk zu ver-
hindern. Die Lage in der Großstadt mit rund 250.000 Einwohnern gilt als besonders drama-
tisch. In dem Ort fehlt es seit Wochen an Wasser, Strom und Lebensmitteln
16.8.2014:
Nun spitzt sich der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland erneut dramatisch
zu. Das Büro des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko behauptete, ukrainische
Truppen hätten auf eigenem  Territorium russische Militärfahrzeuge angegriffen und die
meisten davon zerstört. Die Führung in Kiew legte allerdings bislang  keine Belege dafür
vor.
Russland dementiert jedenfalls heftig. “ Es gibt keinen russischen Militärkonvoi, der
angeblich die russisch-ukrainische Grenze überquert hat“, sagte der russische Ministeri-
umsvertreter Igor Konaschenkow am Freitag laut Berichten russischer Nachrichten-
agenturen. Die ukrainische Armee „zerstört Gespenster“, fügte er hinzu (Quelle: orf.at).
Tagesschau.de berichtet darüber hinaus von einer Kolonne russischer Militärfahrzeuge mit
der Aufschrift "MS" (od.MC?) für Friedenstruppen, die in Richtung ukrainische Grenze
unterwegs sein sollen (Anmerkung: diese russ.Militärfahrzeuge befinden sich also (noch)
auf russischem Territorium befinden. Es ist somit reine Spekulation, dass sich hier eine
militärische Konfrontation zwischen der Ukraine und Russland anbahnt  ....!)
Doch es gib anscheinend noch eine andere Gefahr. Das Außenministerium in Moskau
warf der Ukraine vor, die humanitäre Hilfsmission für die Ostukraine stören zu wollen.
Auch behauptete das Ministerium, es kenne Pläne ukrainischer Rebellen, die Fahrtroute
des russischen Hilfskonvois zu verminen, den Konvoi anzugreifen und Fahrer zu töten,
um dies anschließend den Separatisten in die Schuhe zu schieben. Laut der russischen
Agentur ITAR-Tass wurden in Lugansk ukrainische Partisanen festgenommen, die
Ähnliches vorhatten ...
Diese neuen Meldungen sind äußerst verwirrend und beunruhigend. Will Russland nun
tatsächlich - trotz aller gegenteiligen Beteuerungen - den bedrängten Aufständischen
militärisch zu Hilfe kommen? 
Oder ist das nur wieder einmal -  nach dem mysteriösen Absturz des malaysischen
Zivilflugzeuges über der Ostukraine - ein perfider Versuch von Kiev und seinen
Verbündeten, einen Krieg mit Russland anzuzetteln .... ?!
Wenn dem tatsächlich so ist, sollten sie sich genau die Konsequenzen überlegen - vor
allem auch die Ukraine und die EU-Führung. Schließlich ist Russland eine Atommacht!! 
Und die USA (besser gesagt: gewisse “Mächte” in der USA) sollten endlich aufhören,
aus geo-strategischen Interessen (z.B.wegen Öl- oder Gas-Ressourcen) andere Länder
anzugreifen oder zu destabilisieren. Es gäbe konstruktivere Möglichkeiten, die Lage und
den Wohlstand im eigenen Land (langfristig) zu verbessern (z.B. Förderung erneuerbarer
Energie, mehr Umweltschutz, Klimafarming etc. !!!)
Im übrigen hat Russland bis jetzt viel Langmut und Besonnenheit bewiesen angesichts
der ständigen Provokationen des Westens ... !! Es scheint, als habe dieses ein größeres
globales Verantwortungsbewusstsein ...!!!!  Und im übrigen: es gibt eine “höhere
Gerechtigkeit” (“Gottes Mühlen mahlen langsam, aber sicher ....”, sprich: jeder
wird einmal für seine Taten zur Verantwortung gezogen werden ....)
Hier einige Kommentare zu dieser neuerlichen Eskalation in der Ukraine (die zeigen,
dass die Menschen langsam genug haben von dieser verantwortungslosen
Kriegshetze ...)
23.8.2014
Nachdem der russische Hilfskonvoi, der am 12. August von Moskau aufgebrochen
ist, tagelang an der ukrainischen Grenze gestanden hatte - und von Kiev und dem
Roten Kreuz noch immer kein “grünes Licht” zur Weiterfahrt gegeben wurde (wegen
“Sicherheitsbedenken”) -  hat dieser nun trotzdem die Grenze passiert und inzwischen
Lugansk erreicht. Das russische Staatsfernsehen zeigte lt. tagesschau.de Bilder, auf
denen die Ankunft zu sehen ist. Säcke wurden aus den weißen Lastwagen in
Speicher gebracht. Ein Teil der Ladung soll nun noch nach Donezk gebracht werden.
Präsident Putin begründete den Alleingang damit, dass die Führung in Kiew die Erlaubnis
zum Grenzübertritt immer wieder verzögert habe, so dass Moskau schließlich eine Ent-
scheidung treffen musste. Eine weitere Verzögerung wäre unzulässig gewesen, hieß es
in einer Mitteilung. Putin habe Merkel außerdem seine "ernste Besorgnis" darüber
mitgeteilt, dass die prowestliche Regierung in Kiew die Separatistenhochburgen Lugansk
und Donezk immer stärker unter Beschuss nehme und dabei weitere zivile Opfer in
Kauf nehme.
Das eigenmächtige Passieren des russischen Hilfskonvois an der ukrainischen
Grenze stößt im Westen auf scharfe Proteste. "Das ist eine direkte Invasion", sagte
der ukrainische Geheimdienstchef Valentin Naliwajtschenko. Der ukrainische Präsident
Poroschenko warf Moskau einen Bruch des Völkerrechts vor.
Die NATO verurteilte den Grenzübetritt mit scharfen Worten und warnte Russland vor
einer weiteren Eskalation. Generalsekretär Rasmussen erklärte, die Fahrt über die Grenze
ohne Zustimmung Kiews sei ein "eklatanter Bruch von Russlands internationalen
Zusagen" und verletze erneut die ukrainische Souveränität.
Das US-Verteidigungsministerium äußerte sich über die Entsendung des Konvois sehr
besorgt. Russland müsse ihn sofort abziehen. Die EU-Kommission warf Moskau ebenfalls
 eine "klare Verletzung der ukrainischen Grenze" vor. Die Außenbeauftragte Catherine
Ashton forderte Russland über ihren Sprecher auf, die Entscheidung zurückzunehmen.
Es ist schon sehr befremdlich, dass ein Hilfskonvoi derart scharf verurteilt wird -
vor allem, da es unbestritten ist, dass die Menschen in den umkämpften und teils
belagerten ostukrainischen Städten dringend humanitärer Hilfe bedürfen !! Traurig
genug, dass dazu momentan nur Russland bereit ist .....  ??!!  
Auch die ständige Verzögerung der Weiterfahrt ist aus humanitärer Sicht absolut
unverständlich - und ebenfalls zu verurteilen!! Wenn man gewollt hätte, hätten
die LKW schon längst inspiziert werden können!!
Hier einige Kommentare dazu
 
 
Das deutsche Fernsehen (tagesschau.de) hat nun übrigens auch erstmals berichtet,
dass in der ukrainischen Armee auch Ultra-Rechte (Neonazis) mitkämpfen,
Mehr dazu, was sich in der Ostukraine tatsächlich abspielt, siehe auch
http://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-2014/amerikanische-ukrainer-schiessen-auf-
ukrainer/
29.8.2014
Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland eskaliert nun wieder zunehmend. 
Poroschenko wirft Russland einen “Einmarsch” in die Ostukraine vor, mehr als
100 russische Panzer, Truppentransporter und "Grad"-Raketenwerfer sollen über
die Grenze gefahren sein. Und die NATO behauptet, dass im Osten der Ukraine
mehr als 1000 russische Soldaten im Einsatz wären.
Russland bestreitet die Vorwürfe. So sagte der russische Botschafter bei der EU,
Wladimir Tschischow, die NATO habe noch nicht einen Beweis dafür vorgelegt,
dass russische Truppen in der Ukraine kämpften. Die einzigen russischen Soldaten
im Nachbarland seien jene zehn Fallschirmspringer gewesen, die Anfang der
Woche von ukrainischen Soldaten gefasst worden waren.
Daraufhin hat die NATO Satellitenaufnehmen vorgelegt, die belegen sollen, dass
die russische Armee in die Ostukraine einmarschiert ist  - allerdings ist die Qualität
der Bilder so schlecht, dass man auf diesen nicht viel erkennen kann ... 
Obama und Merkel machen jedenfalls alleine Putin für die Gewalt in der
Ostukraine verantwortlich und wollen weiter an der Sanktionsschraube drehen.
Es ist schon eigenartig, dass vom Westen immer nur Russland beschuldigt wird.
Warum wird nicht auch Poroschenko aufgefordert, die Waffen niederzulegen und
das Gespräch mit den Separatisten zu suchen ... ???! Außerdem ist es unbestritten,
dass auch die USA und EU auf dem Maidan kräftig mitgemischt haben. Und es
wurde noch immer nicht aufgeklärt, wer tatsächlich die Scharfschützen auf dem
Maidan waren ....
Und nun tritt Regierungschef Jazenjuk wieder für die NATO-Mitgliedschaft seines
Landes ein. Eine Provokation für Russland, das strikt dagegen ist, dass ein
westliches Nachbarland von der NATO aufgenommen wird  (was von der NATO
ursprünglich Putin auch zugesichert wurde).
Hier einige Kommentare dazu
2.9.2014
Nun gibt es neue Hoffnung im Ukraine-Konflikt: in der weißrussischen Haupstadt 
Minsk fand gestern (1.9.) ein weiteres Treffen der sogenannten “Ukraine-
Kontaktgruppe” statt.
Laut tagesschau.de haben die prorussischen Separatisten ihre Forderung nach
einem Sonderstatus für die Ostukraine erneuert. Dabei bestehen sie jedoch nicht
mehr auf einer vollen Unabhängigkeit ihrer Region.
Die Souveränität der Ukraine werde akzeptiert, zitierte die staatliche Nachrichten-
agentur Ria Novosti aus einem Positionspapier. Die Milizen bestünden aber auf
mehr Autonomie für die mehrheitlich russischsprachige Region um die Städte
Lugansk und Donezk.
Neun Bedingungen an die ukrainische Regierung sollen die Milizen formuliert
haben. Dazu zählten ein Ende des ukrainischen Militäreinsatzes, ein Waffen-
stillstand und die Freilassung aller Gefangenen.
Die Konfliktparteien tauschten bei dem mehrstündigen Gespräch in Minsk
Positionspapiere aus. Diese sollten geprüft werden, und die Gespräche könnten an
diesem Freitag fortgesetzt werden, sagte Separatistenführer Andrej Purgin
russischen Agenturen zufolge.
In Minsk soll die aus Vertretern der Ukraine, der Separatisten, Russlands sowie der
Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) bestehende
Kontaktgruppe eine friedliche Lösung in dem seit Monaten andauernden Konflikt
in der Ostukraine finden.
Nun wird sich zeigen, wie sehr Poroschenko und die USA u.EU tatsächlich an
einer friedlichen Lösung des Konflikts interessiert sind. Denn die Forderungen der
prorussischen Rebellen  müssten eigentlich auch für Kiew (und den Westen)
akzeptabel sein. Vor allem auch angesichts der ausweglosen Situation, in der sich
die Ukraine momentan befindet.  
Doch angeblich plant Poroschenko bereits,  bei einem Besuch in den USA
durchsetzen zu wollen, dass die Republiken Donezk/Lugansk als Terrororgani-
sationen eingestuft werden ..... ??!!
Hier einige Kommentare dazu 
 Im übrigen soll Roland Bless, Sprecher des OSZE-Vorsitzlandes Schweiz,
folgendes gesagt haben: „Die OSZE hat aufgrund ihrer Beobachtungen keine
Hinweise auf eine Präsenz von russischen Truppen auf ukrainischem Boden.“
Die Organisation ist mittlerweile mit 250 Mitarbeitern in der Region und kann
offenbar einigermaßen unbehindert beobachten.
Weitere Chronologie des Konflikts
zuletzt aktualisiert: 4.9.14